Ferrari ohne Sprit?
24.10.2023, 08:00 Uhr
Samsung 8K-TV Neo QLED QE65QN900C im Test
Augenweide: Samsungs neuer 8K-TV QE65QN900C bietet ein im Vergleich zur 4K-Auflösung vierfach schärferes Bild. Zumindest in der Theorie. Was in der Praxis davon übrigbleibt, zeigt unser Test.
Edel, hervorragend verarbeitet, aber sicherlich kein Mitnahmeartikel an der Kasse: Samsungs neues 8K-Neo-QLED-Modell, der QE65QN900C, ist mit einem Strassenpreis von 5799 Franken alles andere als billig. Und dennoch, der Neo-QLED-TV hat viel in petto, was uns in diesem Test die Mundwinkel nach oben ziehen liess. Das beginnt bereits beim äusseren Erscheinungsbild. Das Panel des 2023er-Modells ist mit dem sogenannten Infinity Screen ausgestattet, einem hauchdünnen Rahmen von 2 Millimetern um das reflexionsarme Panel herum.
Riesiger Pluspunkt: die Bildqualität
Technologisch würzt Hersteller Samsung seinen 65-Zöller (Bilddiagonale: 164 cm, 7680 × 4320 Pixel) mit sogenannten Mini-LEDs («Quantum Matrix Pro»). Diese sehr kleinen Leuchtdioden, die in sogenannten Dimming-Zonen hinter dem Panel gruppiert sind, sollen das dargestellte Bild natürlicher erscheinen lassen. In der Praxis ein klarer Mehrwert, gerade bei nicht abgedunkelten Räumen: Dargestellte Bilder sind dann immer noch hervorragend ausgeleuchtet, Bilder erscheinen homogener, die Farbtreue steigt, Übergänge werden detaillierter dargestellt, der Kontrast erhöht sich.
Gerade die Gruppierungen der Miniatur-LEDs sind für die hohe Bildqualität im dargestellten Bild ein Mehrwert: Denn durch die Einteilung in dimmbare Zonen werden Farben satter, die Schwarzwerte deutlich dunkler dargestellt. Selbst die Bildqualität bei der Darstellung von Hauttönen und Gesichtern profitiert massiv davon. Sie wirken weder überzeichnet noch blass. Dabei könnte man diese Liste positiver Effekte noch weiterführen … Hier direkt darunter finden Sie das PCtipp-Video des Samsung Neo QLED QE65QN900C.
Leider (noch) Mangelware: 8K-Filme
Natürlich ist das Gerät, gerade als 8K-TV, eben auch auf native 8K-Bilder/Filme angewiesen. De facto gibt es aber hiervon immer noch viel zu wenig. Ausgewählte Filme, etwas YouTube (z. B. Demo-Filme) da, Samsung-Plus-Sendung dort (dritte Staffel der Sky-Serie «Das Boot» oder «Die Ringe der Macht», 8K-Trailer) dort.
Aber: 8K bei Streaming-Portalen wie Netflix, Disney+ oder auch Amazon Prime? Leider nichts, nada! Eine flächendeckende Versorgung sieht gewiss anders aus. Hier bleibt einem nichts anders übrig, als abzuwarten. Erst dann kann der Neo-QLED-TV sein volles Potenzial ausspielen. Bei 4K- respektive Full-HD-Inhalten kommt hingegen der im Gerät verbaute interne Upscaler zum Einsatz. Auch das haben wir überprüft, und können dem Bildaufhübscher ein durchweg ordentliches Ergebnis attestieren.
Noch ein Wort zu den verbauten Anschlüssen bei der Slim-One-Connect-Box (auf der nächsten Seite mehr dazu): Hier gibts insgesamt vier HDMI-2.1-Ports, die das Bild mit Gaming-freundlichen 144 Hz pro Sekunde aufbauen. Zudem sind drei USB-Ports verbaut.
Die Inbetriebnahme: besser zu zweit
Bei der Inbetriebnahme des 65-Zoll-Riesen brauchts hingegen einen langen Atem: zu zweit Auspacken, Aufstellen, Verschrauben der Füsse – mit insgesamt acht Schrauben. Summa summarum benötigt das Ganze etwa 45 Minuten. Ganz wichtig: TVs dieser Grösse sollten, wenn immer möglich, zu zweit ausgepackt, an den Wunschort gestellt und letztendlich in Betrieb genommen werden.
Nach dem Einschalten werden, wie üblich, zuerst die Region, Sprache, Anschlüsse abgefragt sowie der Sendersuchlauf gestartet. Bestandteil des Modells geblieben ist die bekannte One-Connect-Box, allerdings in der neuen schmaleren «Slim»-Variante. Gleichgeblieben ist die Vielseitigkeit der Box: Hier finden sich sämtliche benötigten Anschlüsse, wie etwa jener für den SAT-/Kabel- respektive terrestrischen Empfang (in der TWIN-Version vorhanden), für das Netzwerk, sowie auch USB- und HDMI-Ports. Die Slim-One-Connect-Box wiederum wird mit nur einem sogenannten Toslink-Kabel mit dem TV-Gerät verbunden.
Bedienung und Fazit
Samsungs eigenes Betriebssystem Tizen («Teisen») ist einfach aufgebaut. Das Hauptmenü ist grob in zwei Bereiche unterteilt. Oben wird jeweils die aktuelle Auswahl (zum Beispiel Apps, Videos etc.) angezeigt. Unten – in einer Art Bildlaufleiste – werden von links nach rechts die Menüpunkte Einstellungen, Quelle, Suchen und Apps aufgelistet. Die Bedienung geht wiederum mithilfe der schlanken Fernbedienung reibungslos vonstatten. Und die ist eine weitere Besonderheit des Herstellers. Denn die Fernbedienung lädt sich via Fotovoltaik (Solarzelle auf der Rückseite) und sogar via Wi-Fi-Funkwellen auf.
Ein im Gerät verbauter Kondensator stellt für den handlichen Steuerknüppel dabei die Stromversorgung sicher. Neben Kanalwahl und Lautstärkeregelung per Drehrad finden sich u. a. Buttons für Dienste wie «Netflix», «Prime» oder auch Samsungs Plus-TV-Kanal. Für den guten Sound ist ein integriertes 6.2.4-Soundsystem (90 Watt) zuständig. Konkret an Bord ist das Sound-Feature «Object Tracking Sound Plus», welches die Soundausgabe auf den aktuellen Bildinhalt abstimmt.
Fazit: Samsungs QE65QN900C ist das 8K-Flaggschiff mit Mini-LED-Technologie. Werden 8K-Bildinhalte verstärkt verfügbar sein, kann das Neo-QLED-Modell sein volles Potenzial ausspielen. Bis dahin sprechen aber durchaus jetzt schon die Bildqualität, Ausstattung und sein elegantes Design für das 65-Zoll-Modell. Der Preis ist happig.
Testergebnis
Bildqualität, Ausstattung, Verarbeitung, Design, Bedienung
8K-Filme (für den TV) immer noch Mangelware
Details: Details: 65-Zoll-TV (163 cm), Neo QLED, 8K (7680 × 4320), 100 Hz (nativ), Quantum Matrix Pro (Mini LED), LAN/WLAN, 3 × USB, 4 × HDMI 2.1 (@144 Hz), Slim-One-Connect-Box, Tizen, Fernbedienung, Energieeffizienzklasse «G», OTS Pro, 2 Jahre Garantie
Preis: Fr. 5799.-
Infos: