Vergleichstest Ultrabooks
03.08.2018, 14:29 Uhr
Ultraleichte Arbeitsgeräte für unterwegs im Test
Aktuelle Business-Ultrabooks unterschreiten die Kilogramm-Schwelle teilweise deutlich. com! professional vergleicht Geräte von Dell, HP, Acer, Lenovo und Fujitsu miteinander.
Business-Ultrabooks folgen zwei Trends: immer grössere Displays, immer kompaktere und leichtere Gehäuse. Während Toshiba als einer der wenigen Notebook-Hersteller am 12,5-Zoll-Formfaktor festhält, geht der allgemeine Kurs klar in Richtung 13,3 Zoll und grösser.
Das war bei den fünf Geräten, die zum com!-professional-Vergleichstest antraten, nicht anders. Im Test: Acer Swift 5 Pro SF514-52TP , Dell XPS 13 9370, HP EliteBook 830 G5, Fujitsu Lifebook U938 und Lenovo Thinkpad X1 Carbon 2018 .
DIN-A4-grosse Stellfläche
Ein Paradebeispiel lieferte Dell mit dem XPS 13 9370: Im Vergleich zum Vorgänger XPS 13 9360 hat der Bildschirmrahmen weiter abgenommen und ist statt 5,2 Millimeter nur noch
4 Millimeter breit und damit, speziell in der weissen Gehäusevariante, fast unsichtbar. An gleicher Stelle verschlankt wurde auch das EliteBook 830 G5, jüngstes Gerät der EliteBook-800-Reihe von HP. Genauso kleideten sich die Geräte von Lenovo und Fujitsu schon in der letzten Produktgeneration, weshalb sie in ihren aktuellen Ausgaben in praktisch unveränderten Gehäusen daherkommen. Die 2018er-Version des Thinkpad X1 Carbon meldet trotz 14-Zoll-Formfaktor nicht mehr Platzbedarf an als ihre 13,3-Zoll-Rivalen. Allen genügt eine etwa DIN-A4-grosse Stellfläche.
4 Millimeter breit und damit, speziell in der weissen Gehäusevariante, fast unsichtbar. An gleicher Stelle verschlankt wurde auch das EliteBook 830 G5, jüngstes Gerät der EliteBook-800-Reihe von HP. Genauso kleideten sich die Geräte von Lenovo und Fujitsu schon in der letzten Produktgeneration, weshalb sie in ihren aktuellen Ausgaben in praktisch unveränderten Gehäusen daherkommen. Die 2018er-Version des Thinkpad X1 Carbon meldet trotz 14-Zoll-Formfaktor nicht mehr Platzbedarf an als ihre 13,3-Zoll-Rivalen. Allen genügt eine etwa DIN-A4-grosse Stellfläche.
Bis zu 920 Gramm leicht
Der «Schlankheitswahn» bringt Vor- und Nachteile für die Ultrabooks mit sich. Beim Thema Gewicht heisst es natürlich Daumen nach oben. Dabei zeigen Acer und Fujitsu mit ihren Geräten eindrucksvoll, was momentan möglich ist. Gerade einmal 920 beziehungsweise 970 Gramm bringen die Geräte auf die Waage und zählen damit wohl zu den derzeit leichtesten Ultrabooks. Beide liessen sich im Test allerdings auch relativ einfach verbiegen.
Aufgrund des etwas höheren Gewichts der Basiseinheit kann man den Display-Deckel bei HP und Lenovo mit einer Hand öffnen, während sich beim übrigen Testfeld gleich das ganze Chassis mit anhebt.
Mehr Flexibilität in anderer Hinsicht gibt es abermals beim Lenovo-Ultrabook, aber auch bei den Geräten von Acer und Fujitsu. Bei ihnen kann man den Display-Deckel um bis zu 180 Grad nach hinten klappen. Dagegen ist beim HP EliteBook 830 G5 und beim Dell XPS 13 9370 schon bei rund 140 Grad Schluss.
USB Typ A nicht immer dabei
Der Leichtbau hinterlässt auch bei der Schnittstellenausstattung der zwischen 1,2 und 1,8 Zentimeter dünnen Business-Ultrabooks seine Spuren. Nicht immer ist das eine Verbesserung, denn aus Platzgründen wird hier teilweise bei den Anschlüssen gespart. Das prominenteste Opfer ist der klassische USB-Anschluss vom Typ A, der beim Dell XPS 13 9370 komplett wegfällt und durch die schmaleren USB-C-Ports abgelöst wird. Um Peripheriegeräte wie USB-Sticks am Ultrabook einsetzen zu können, braucht es daher den mitgelieferten Adapter. Den benötigt man bei den Mitbewerbern nicht, weil sie praktischerweise gleich über zwei USB-3.0- beziehungsweise 3.1-Ports vom Typ A verfügen.
Die Standardausstattung umfasst bei Dell, HP und Lenovo auch den vielseitigen Thunderbolt-3-Anschluss, über den sich die Ultrabooks aufladen, externe Displays anschliessen und Daten mit bis zu 40 GBit/s übertragen lassen. Per SIM-Karte kam man mit den Geräten von HP, Fujitsu und Lenovo ohne Umweg über das WLAN ins Internet. Kabelgebunden klappt der Netzwerkzugriff mit dem HP EliteBook 830 G5 am einfachsten, weil hier ein RJ45-Anschluss in voller Grösse zur Verfügung steht. Beim Fujitsu Lifebook U938 braucht man dazu ein Mini-RJ45-Kabel, beim Lenovo Thinkpad X1 2018 den beiliegenden Adapter für den Docking-Anschluss.
Sicherheitsfunktionen
Bei allen getesteten Business-Ultrabooks gibt es eine umfangreiche Sicherheitsausstattung. Mit dabei sind TPM 2.0, ein Fingerabdruckleser, eine zu Windows Hello kompatible Webcam sowie eine Anschlussmöglichkeit für ein Sicherheitsschloss. Unsere Testkonfiguration des Fujitsu Lifebook unterstützt darüber hinaus Intel vPro und zwei zusätzliche Authentifizierungssysteme. Wie beim HP EliteBook 830 G5 gibt es einen Smartcard-Leser und zum Fingerabdruckleser einen Handvenen-Scanner. Dieser erfasst mehr biometrische Merkmale und macht die Anmeldung am Rechner damit noch sicherer.
Mit einer anderen Besonderheit kann das Ultrabook von HP aufwarten: einem per F2-Taste zuschaltbaren „Sure View“-Sichtschutz, der es direkten Sitznachbarn nahezu unmöglich macht, den Display-Inhalt abzulesen.
Kaby Lake Refresh
Für Office-Arbeiten brachten alle Testkandidaten mehr als ausreichend Leistung mit, da in ihren schlanken Gehäusen jeweils eine flotte Quad-Core-CPU aus Intels aktueller Kaby-Lake-Refresh-Reihe läuft. Für speicherhungrige Anwendungen eignen sich das Fujitsu Lifebook U938 und das HP EliteBook 830 G5 am besten. Sie lassen sich nicht nur mit bis zu 20 beziehungsweise 32 GByte RAM bestücken, sondern man kann den Speicher bei Bedarf auch erweitern respektive austauschen. Bei den übrigen Geräten im Test funktioniert das nicht, weil das RAM auf der Hauptplatine verlötet ist und keine Erweiterungs-Slots zur Verfügung stehen.
Leise Lüfter, lange Laufzeiten
Im Office-Betrieb blieben die Business-Boliden aufgrund ihrer energieeffizienten CPUs und guter Kühlmechanismen so gut wie lautlos und hatten dabei einen langen Atem. Bei den Lautstärkemessungen ergaben sich durchweg Geräuschpegel von weniger als 30 dB(A), die in einem normalen Büroumfeld so gut wie nicht hörbar sind. Mit Akkulaufzeiten von jeweils mehr als 5 Stunden hielten alle Ultrabooks erfreulich lange abseits der Steckdose durch. Überträgt man das Testszenario – Abspielen eines Videos bei angepasster Display-Helligkeit von 140 cd/m² – auf eine alltägliche Nutzung, bei der das Ultrabook nicht ständig gefordert wird, dann sind Laufzeiten von etwa einem Arbeitstag realistisch.
Fazit
Die Business-Ultrabooks im Test sind allesamt keine Neulinge, sondern werden teilweise schon über viele Produktgenerationen hinweg von ihren Herstellern gepflegt und verbessert. Entsprechend ausgereift präsentierten sie sich und lassen nur wenig Raum für Kritik.
Das beste Gesamtpaket bekommt man mit dem Testsieger Lenovo Thinkpad X1 Carbon 2018 für recht stolze 2550 Euro. Weniger als die Hälfte kostet der Preistipp Acer Swift 5 Pro SF514-52TP. Das 920-Gramm-Fliegengewicht bringt dabei alle wichtigen Business-Features mit.