Test
15.08.2024, 09:00 Uhr
Im Test: Tolino Vision Color
E-Reader haben meist ein Schwarz-Weiss-Display. Der neue Tolino Vision Color setzt auf Farbe und einen optionalen Stift für Notizen. Ob sich das in der Praxis bewährt, lesen Sie in unserem Test.
Ich nutze schon seit Jahren täglich einen E-Reader. Ich halte das handliche Format und die lange Akkulaufzeit dank E-Ink-Display für praktisch. Zudem spare ich mir zig Bücherregale, da ich viel und gerne lese und keinen Platz für alle Bücher in meiner Wohnung hätte, die auf meinen E-Reader gespeichert sind. Ich besitze ein Modell von Amazon mit Schwarz-Weiss-Display. Das hat mich bislang nie gestört, denn farbige Comics lese ich auf einem grösseren Samsung-Tablet; mein E-Reader wäre mir dafür zu klein. Deshalb war ich sehr gespannt auf den Tolino Vision Color. Der Anbieter schwärmt: «Egal, ob Buchcover, illustriertes Kinderbuch, Rezeptideen oder atemberaubende Urlaubsziele: Mit dem neuen Farbdisplay und bis zu 4096 darstellbaren Farben erweckt der Tolino Vision Color Ihre Lieblingsinhalte erstmals in Farbe auf völlig neue Art zum Leben.» Also haben wir hier die Eier legende Wollmilchsau?
Das ist in der Box
Der Tolino Vision Color kommt mit einer Kurzanleitung und USB-C-Ladekabel. Mehr findet sich nicht in der Box. Ein Stromadapter, der neue Tolino Stylus oder eine Hülle müssen separat erworben werden. Der Stylus ist mit 69 Franken alles andere als günstig. Der E-Reader alleine kostet 199 Franken, was ein fairer Preis ist.
Installation und Bedienung
Die Installation hat Tolino gut durchdacht: Dank Schnellanleitung ist sie in wenigen Minuten erledigt. Nach dem Einschalten werden Sprache und Wi-Fi-Verbindung bestimmt, allfällige Updates heruntergeladen und ein Konto beim vorinstallierten Buchshop angelegt.
Was mir besonders gefällt: Der Touchscreen reagiert schnell und präzise. Weniger gut finde ich die Position des Einschaltknopfes auf der Hinterseite. Der war für mich nur schwer zu erreichen. Zudem musste ich den E-Reader mit zwei Händen halten, für einhändiges Lesen ist er zu breit.
Ansonsten gibt es bezüglich Benutzerfreundlichkeit nicht zu meckern. Die Menüs und Oberfläche sind gut und klar strukturiert, alle wichtigen Funktionen für einen E-Reader sind vorhanden – vom Einstellen der Schriftgrösse und Schriftart über das Anlegen von Sammlungen bis zum einfachen Onlineeinkauf neuer Bücher.
Ich durfte zudem den neuen Stift testen: Auch der funktionierte präzise und anstandslos. Mit ihm lassen sich Notizen in Büchern anlegen (es werden allerdings nicht alle Buchformate unterstützt) und Passagen markieren. Ob man für diese Funktionalität allerdings fast 70 Franken zahlen will, hängt davon ab, ob man tatsächlich viele Buchnotizen anlegt. Praktisch: Der Stift lässt sich dank Magnet an der Seite des E-Readers befestigen.
Ein weiterer Vorteil des Tolino ist seine Offenheit: Im Gegensatz zu Amazons Kindle können auch zahlreiche Buch-/Dateiformate (EPUB, MOBI, PDF, TXT, CBR, CBZ, JPEG und PNG) anderer Anbieter auf das Gerät übertragen werden. Das geht ganz einfach via PC. Auch Hörspiele kann der Tolino Vision Color via Bluetooth an einen Kopfhörer wiedergeben.