01.12.2005, 20:33 Uhr
Fokussieren war gestern
Hobbyfotografen mit gewissen Qualitätsansprüchen kennen das Dilemma: Ist ein ansprechendes Motiv gefunden, so muss noch entschieden werden, welcher Teil fokussiert und auf dem späteren Bild scharf dargestellt werden soll.
Wie ein kleiner Segen mutet da die Erfindung von Ren Ng vom Computer Graphics Laboratory der Universität Stanford an. Mit der von ihm umgebauten Digitalkamera muss auch der kritischste Fotograf nur ein einziges Bild von einer Szene einfangen und kann hinterher, bei der Bearbeitung des Fotos am Computer, entscheiden, welcher Ausschnitt scharf und welcher unscharf sein soll.
Möglich wird dies mit einem Gitter aus 90000 staubkorngrossen Mikrolinsen, das zwischen die Hauptlinse und den Bildsensor gelegt wird. Dieses imitiert quasi ein Insektenauge: Bevor ein Lichtstrahl zum Bildsensor gelangt, wird er von den Minilinsen zerlegt und der ursprünglich scharfe Punkt wird als kleiner Kreis registriert. Alle Informationen über den Lichtstrahl, aus welcher Richtung und mit welchem Einfallswinkel er eintrifft, werden gespeichert. Die Bildbearbeitungssoftware kann daraus schliesslich ermitteln, wie das Bild ausgesehen hätte, wenn es ohne das Linsengitter aufgenommen worden wäre. Zudem kann sie entsprechende Simulationen anstellen, mit denen sich der Schärfebereich auf beliebige Ausschnitte des Bildes legen lässt.
Einen Nachteil hat die Technik: Die Schärfe kostet Auflösung: So wird aus einem 16-Megapixel-Bild ein mageres 0,1-Megapixel-Foto.
Möglich wird dies mit einem Gitter aus 90000 staubkorngrossen Mikrolinsen, das zwischen die Hauptlinse und den Bildsensor gelegt wird. Dieses imitiert quasi ein Insektenauge: Bevor ein Lichtstrahl zum Bildsensor gelangt, wird er von den Minilinsen zerlegt und der ursprünglich scharfe Punkt wird als kleiner Kreis registriert. Alle Informationen über den Lichtstrahl, aus welcher Richtung und mit welchem Einfallswinkel er eintrifft, werden gespeichert. Die Bildbearbeitungssoftware kann daraus schliesslich ermitteln, wie das Bild ausgesehen hätte, wenn es ohne das Linsengitter aufgenommen worden wäre. Zudem kann sie entsprechende Simulationen anstellen, mit denen sich der Schärfebereich auf beliebige Ausschnitte des Bildes legen lässt.
Einen Nachteil hat die Technik: Die Schärfe kostet Auflösung: So wird aus einem 16-Megapixel-Bild ein mageres 0,1-Megapixel-Foto.
Claudia Bardola