Google TV
11.10.2010, 15:32 Uhr
Das Internet als Fernsehkanal
Das Internet verbreitet sich zunehmend auf Fernsehgeräten. Wir zeigen, was es mit Google TV auf sich hat.
Google will mit Google TV auf den Fernseher. Das entsprechende Projekt hatte der Suchmaschinenriese bereits vor einigen Monaten angekündigt. Die Kombination von Fernsehen und Internet soll forciert werden - übrigens nicht nur bei Google (Computerworld berichtete).
Mit Google TV will der Internet-Gigant das Fernsehen, Apps, das Web und natürlich die Suche auf einem Gerät vereinen. «Ihr Fernseher wird klüger», verspricht das Unternehmen. Der Anwender kann auf der Google-TV-Oberfläche einen Suchbegriff eingeben und der Dienst präsentiert dazu passende Beiträge der Fernsehsender und Fundstellen im Web. Ausserdem ist in Google TV ein Browser integriert, der zum Surfen im Web einlädt.
Google TV bietet darüber hinaus eine Unterstützung für Apps, wie man sie von Smartphones her schon kennt. Diese Applikationen werden jeweils als Symbol auf der Google-TV-Oberfläche abgelegt. Die Schnittstellen zur Programmierung sind offen, sodass mit vielen kostenlosen Apss zu rechnen ist.
Auf einem der von Google veröffentlichten Screenshots ist zu sehen, dass sich Google TV auch via Smartphone-App steuern lässt. Auf dem Display werden alle notwendigen Bedienelemente, wie Wiedergabe, Pause und Aufzeichnen eingeblendet. Auf der Startseite von GoogleTV können Anwender beispielsweise ihre Lieblingssender oder -Websites ablegen. Ausserdem erhält man von hier aus Zugriff auf den integrierten elektronischen Programmplaner, die aufgezeichneten Sendungen und Apps.
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Dadurch, dass bei GoogleTV ständig eine Verbindung zum Internet besteht, können auch zu der gerade angeschauten Fernsehsendung passende Webinhalte angezeigt werden. Das können beispielsweise die Ergebnisse aus der US-Basketball-Liga sein, während das aktuelle Spiel unten rechts auf dem Fernseher weiterhin angezeigt wird. GoogleTV funktioniert laut Angaben des Suchmaschinenriesen in Verbindung mit jedem Fernseher, egal ob dieser über Kabel oder Satellit das Fernsehprogramm empfängt. Das Setup soll einfach gehalten sein.
Wieso Google auf die Fernseher strebt, erklärt der Konzern auch gleich selbst: Über fünf Milliarden Menschen besitzen oder nutzen einen Fernseher. Das sind mehr Menschen, als einen PC oder ein mobiles Telefon besitzen. Damit kann der Internet-Riese die Anzahl der Menschen, die er erreicht, massiv erhöhen. Wie Android wird GoogleTV auf einer offenen Software-Plattform basieren und soll von Start weg mit allen bereits verfügbaren Fernsehern funktionieren.
Mit Google TV soll das Web zu einem Kanal auf dem Fernseher werden, den man jederzeit aufrufen kann, um Informationen aus dem Web abzurufen oder das gerade angeschaute Fernsehprogramm mit zusätzlichen Informationen zu bereichern. Der Browser in Google TV wird auf Google Chrome basieren und Adobe Flash Player 10.1 unterstützen. Gleichzeitig Fernsehen und Surfen funktioniert selbstverständlich auch. Per Tastendruck lassen sich die Inhalte vom Android-Smartphone zum Anschauen auf den Fernseher übertragen. Die entsprechende Funktion bezeichnet Google als Fling.
Google TV soll noch im Herbst in den USA an den Start gehen. Die Apps für Google TV sollen 2011 folgen. Die ersten Set-Top-Boxen und Fernseher mit integrierter Google-TV-Unterstützung sollen in Kürze vorgestellt werden. Zu den Partnern zählen beispielsweise Logitech und Sony. Der Start von Google TV ausserhalb der USA ist für 2011 geplant.