Fehlerkorrektur in der Quantenwelt

Eine klare Vision

Die Welt der Quantenphysik fasziniert Krinner seit Beginn seines Physikstudiums in Regensburg und Paris. Und er hat während seiner Zeit an der ETH mit sehr verschiedenen Systemen gearbeitet. Als Doktorand bei Tilman Esslinger befasste er sich mit ultrakalten Atomen als quantenmechanische Objekte, die in Laserfallen eingefangen und abgekühlt werden. Bei Andreas Wallraff nun arbeitet er mit supraleitenden Schaltkreisen, die er zu Demonstrationszwecken auf seinem Bürotisch präsentieren kann. «Es kommt einiges zusammen bei dieser Arbeit», erklärt Krinner. «Und gerade diese Vielfalt gefällt mir.» Von der theoretischen Arbeit über die Planung- und Durchführung der Experimente bis hin zum Aufbau der komplexen Versuchsanordnung und der Fabrikation der quantenmechanischen Schaltkreise im Reinraumlabor – das Aufgabenspektrum, das der Forscher beherrschen muss, ist in der Tat sehr breit.
Dabei hat Krinner eine klare Vision: Verläuft die Entwicklung der logischen Qubits nach Plan, möchte er diese im zweiten Teil des Projekts zu einem noch leistungsfähigeren Quantencomputer zusammenschliessen.  «Quantencomputer haben ein grosses technisches Potenzial, denn sie sind in der Lage, komplexe und aufwändige Rechenaufgaben viel effizienter zu lösen als herkömmliche Computer», erläutert Krinner seine Faszination für sein Forschungsgebiet. «Und sie sind gleichzeitig auch aus wissenschaftlicher Sicht sehr inspirierend, weil die Entwicklung dieser Maschinen uns viele neuen Einsichten vermittelt, wie die Physik in diesen Bereichen funktioniert.» Doch bis Krinner seine Visionen realisieren kann, braucht es noch einiges an Grundlagenarbeit. Immerhin: Der Lopez-Loreta-Preis gibt ihm nun die Möglichkeit, zwei Doktoranden anzustellen, die seinem Projekt zusätzlichen Schub verleihen.
Der Lopez-Loreta-Preis
Eine Million Euro – dieser Betrag wird jeweils an jeden der vier Gewinner des neu geschaffenen Lopez-Loreta-Preises vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende Absolventen von vier renommierten Hochschulen in Frankreich und der Schweiz. Das Preisgeld ermöglicht es den Ausgezeichneten, ihre Forschungs- oder Innovationsprojekte über einen Zeitraum von fünf Jahren weiterzuentwickeln. An der ETH Zürich wird der Lopez-Loreta-Preis künftig am ETH-Tag vergeben.
Dieser Beitrag ist zunächst bei ETH-News erschienen.



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