Mobilfunk
27.02.2020, 14:48 Uhr
Nokia bringt wichtige 5G-Technik auch in 4G-Netze
Nokia gab bekannt, als erster Netzwerkausrüster überhaupt «Network Slicing» nun auch in LTE-Netzen bereitstellen zu können. Dies ermögliche den Betreibern, ihre Netzabdeckung für neue mobile Konnektivitätsdienste zu maximieren.
Der finnische Netzausrüster Nokia wird eine wichtige technische Innovation der fünften Mobilfunkgeneration (5G) auch in LTE-Netzen (4G) bereitstellen. Als erster Infrastruktur-Anbieter könne man nun das «Network Slicing» auch in 4G anbieten, teilte Nokia am Mittwoch in Espoo mit. Dies ermögliche den Betreibern, ihre Netzabdeckung für neue mobile Konnektivitätsdienste zu maximieren.
Beim «Network Slicing» wird das Mobilfunknetz in spezialisierte Segmente unterteilt, um unterschiedlichste Anforderungen an Datenraten, Geschwindigkeiten und Kapazitäten erfüllen zu können. Die Schichten passen sich dabei jeweils an die Erfordernisse der Anwendungen an. Im Verkehr könnte die Technik beispielsweise den Passagieren eine Netzschicht mit hoher Bandbreite für das Streamen von Videos bereitstellen, während eine andere Schicht die Daten besonders reaktionsschnell liefert, um die Fahrfunktionen des Autos zu vernetzen.
Die Sclicing-Technik war bislang eigentlich nur für reine 5G-Netzwerke (5G stand alone) vorgesehen, nicht für den üblichen Mischbetrieb von 4G und 5G. Nokia erklärte nun, man könne Netzwerk-Sclicing nun über ein Softwareupdate auch in vorhandenen Netzen mit 4G und 5G NSA (not stand alone) aktivieren. Die Breitbandverbindung in virtuellen Schichten funktioniere auf der gesamten Strecke vom Kernnetz, den Transportnetzen über die Funkschnittstelle («New Radio») bis hin zum 5G-Endgerät. Pilotkunden sind der österreichische Mobilfunkprovider A1 und der skandinavische Anbieter Telia.
Der Markt der Mobilfunkausrüster wird weltweit vom umstrittenen chinesischen Konzern Huwaei mit grossem Vorsprung angeführt, der bei 5G auch die Technologie-Führerschaft für sich reklamiert. Dieser Anspruch wird aber von Nokia und Ericsson regelmässig in Frage gestellt. Die beiden europäischen Anbieter liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei vor Samsung (Südkorea) und ZTE (China).