Nasa 16.05.2023, 14:58 Uhr

Schlangenroboter soll das Weltall erkunden

Der von Nasa-Forschern entwickelte schlangenähnliche Roboter «EELS» kann bisher völlig unzugängliche Gebiete erforschen. Eines der Ziele des Schlangenroboters sind die Ozeane unter der Eiskruste des Saturnmonds Enceladus.
Die Forscher haben den schlangenähnlichen Roboter bereits in verschiedenen Umgebungen getestet
(Quelle: Nasa)
Forscher des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Weltraumagentur NASA haben mit dem «Exobiology Extant Life Surveyor» (EELS) einen schlangenähnlichen Roboter entwickelt, der bislang völlig unzugängliche Areale erforschen soll. Der Roboter ist besonders anpassungsfähig und kann sich selbstfahrend völlig autonom durch besonders schwieriges Gelände bewegen. Dank dieser Eigenschaften soll er auch gefährliche Erkundungsmissionen im All gut bewerkstelligen können, versprechen seine Konstrukteure.

Eine Lösung für alle Terrains

«Dieser Roboter kann Orte erreichen, die für andere nicht zugänglich wären», so Matthew Robinson, EELS-Projektmanager der JPL. Obwohl es in der Vergangenheit zahlreiche Versuche gegeben habe, Roboter zu entwickeln, die sich auch in schwierigem Gelände fortbewegen können, sei bislang keine Lösung gefunden, die für alle Terrains funktioniert. «Wenn man nicht weiss, was einen an solchen Orten erwartet, braucht man einen sehr vielseitigen und risikobewussten Roboter, der auch mit unvorhersehbaren Problemen umgehen und selbst Entscheidungen treffen kann», betont der Experte.
Das Design des EELS sei ursprünglich vom Wunsch inspiriert gewesen, in den Tiefen der Ozeane unter der eisigen Kruste des Saturnmondes Enceladus nach Anzeichen von Leben zu suchen, wie Robinson erläutert. Hierfür muss der künstliche Helfer in der Lage sein, sehr schmale Lüftungsrinnen in der Oberfläche hinunterzuklettern, die regelmässig Geysire ausspucken. «Die Design-Anforderungen für eine derart herausfordernde Umgebung haben einen äusserst anpassungsfähigen Roboter hervorgebracht», so der Forscher.

Kontinuierliche Versuchsreihen

Laut Robinson befindet sich EELS derzeit noch in Entwicklung und muss weiterhin ausgiebig getestet werden. Den ersten Prototypen hat das zuständige JPL-Projekt-Team bereits 2019 gebaut. Seitdem wird kontinuierlich an der Verbesserung der Technik gearbeitet. Im vergangenen Jahr begannen die Experten auch mit monatlichen Praxistests und Experimenten, um sowohl die eingesetzte Hard- als auch Software zu verfeinern.
In seiner aktuellen Form wiegt der EELS 1.0 knapp 100 Kilogramm und ist vier Meter lang. Er besteht aus zehn identischen Segmenten, die mithilfe von speziellen Schrauben um sich selbst rotieren können. «Wir haben den Roboter schon in Sand, Schnee und Eis getestet - vom Mars Yard hier in den JPL bis hin zu einem 'Roboter-Spielplatz', den wir in den schneebedeckten Bergen von Südkalifornien aufgestellt haben, und in einer Indoor-Eislaufbahn», schildert Robinson.



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