Robotik
16.01.2019, 19:01 Uhr
Prähistorisches Tier als Roboter
Ein vor Jahrmillionen ausgestorbenes, prähistorisches Landwirbeltier erwecken Forscher der ETH Lausanne dank Computergrafik und Robotik zu neuem Leben.
Der OroBOT der ETH Lausanne erweckt ein ausgestorbenes prähistorisches Tier zum Leben
(Quelle: Videostill: jst/nmgz)
Nur Fossilien sind von einem rund 300 Millionen Jahre alten Wirbeltier geblieben. Mithilfe eines Roboters haben Forschende der ETH Lausanne (EPFL) entschlüsselt, wie sich das Tier fortbewegte. Und schaffen damit neue Einblicke in die Evolution des Laufens bei Landwirbeltieren.
Landwirbeltiere (Tetrapoda) lernten offenbar früher das effiziente Laufen an Land als bisher angenommen. Das schliessen Forschende der ETH Lausanne (EPFL) und der Humboldt- Universität zu Berlin aus Computersimulationen und Studien mit einem Roboter, mit denen sie die Fortbewegung eines prähistorischen Wirbeltiers nachbildeten. Davon berichten die Wissenschaftler um Auke Ijspeert von der EPFL im Fachblatt «Nature».
Orobates pabsti lebte vor etwa 290 Millionen Jahren, also vor der Zeit der Dinosaurier. Dieser Pflanzenfresser ist das älteste Landwirbeltier, für das Forschende gut erhaltene Fossilien mit versteinerten Fussspuren verknüpfen können, wie die EPFL am Mittwoch mitteilte.
In der Evolution steht Orobates ausserdem zwischen Amphibien und den für ihre Fortpflanzung vom Wasser unabhängigen Reptilien und Säugetieren. Dies machte das Tier zu einem idealen Kandidaten, um die Evolution der Fortbewegung bei Landwirbeltieren zu ergründen.