Für rund 150 Millionen Dollar 13.09.2019, 11:55 Uhr

ABB baut neue Robotikfabrik in China

ABB baut in China eine neue Produktions- und Forschungsstätte für Robotik. Im Werk will der Konzern zudem an Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz arbeiten.
(Quelle: ABB)
Der Technologiekonzern ABB hat im chinesischen Kangqiao nahe der Metropole Shanghai den Grundstein für eine neue Produktions- und Forschungsstätte für Robotik gelegt. Diese werde auf einer Fläche von rund 67'000 Quadratmetern bis Anfang 2021 entstehen, teilte ABB mit. Sie wird dort die heutige Fabrik von ABB ersetzen. Das Investitionsvolumen liegt laut dem Schweizer Konzern bei umgerechnet 150 Millionen US-Dollar. 
Peter Voser, Verwaltungsratspräsident und CEO von ABB, bezeichnet den Bau der neuen Fabrik als «Meilenstein in der Entwicklung von ABB in China». Das Reich der Mitte ist der grösste Markt für Robotik. Im Jahr 2017 sei weltweit jeder dritte Roboter nach China verkauft worden. Mit den Robotiklösungen bedient ABB in Asien eine breite Kundenbasis, etwa in der Auto-, der Elektronik-, der Logistik-, der Pharmabranche oder in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. 
ABB zufolge werden in der Robotikfabrik in Kangqiao bei Shanghai künftig «modernste Fertigungsprozesse» angewendet. Dazu gehöre auch der Einsatz selbstlernender Maschinen und digitaler sowie kollaborativer Lösungen. Es werde sich um «die fortschrittlichste, flexibelste und am höchsten automatisierte Fabrik des globalen Robotiksektors handeln». Laut dem Konzern sollen im Werk Roboter Roboter herstellen. Ausserdem werde dieses über ein Forschungs- und Entwicklungszentrum verfügen, in dem Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz vorangebracht werden sollen.

Digitale Fabrik

Wie es in der Mitteilung heisst, soll im neuen Werk künftig an sogenannten Automationsinseln produziert werden. Roboter könnten sich so frei von Station zu Station bewegen, was mehr Individualisierung und Flexibilität ermögliche. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) versorgten die Produktionsroboter dabei mit den notwendigen Teilen. Kollaborationstechnologien ermöglichten es zudem, dass Mensch und Roboter sicher Seite an Seite arbeiten können. 
Konzipiert ist die Fabrik gemäss ABB als «komplettes digitales Produktions-Ökosystem». Alle Maschinen, Roboter, autonome Transporteinheiten sowie das ganze Fabrikgebäude würden durch digitale Abbilder –digitale Zwillinge – repräsentiert. Fertigungsprozesse könnten so zuerst digital simuliert werden, bevor man sie umsetze. Dem Konzern zufolge könne man so von einer höheren Planungssicherheit, verkürzten Produktanlaufzeiten und insgesamt geringerer Kosten profitieren. Ein Machine-Learning-System soll die Roboter zusätzlich noch während der Montage überprüfen.
Insgesamt betreibt ABB Robotics weltweit drei Fabriken. In Europa bedient ABB den Robotik-Markt von der Fabrik im schwedischen Västeras aus, in den USA betreibt die Gruppe ein Robotik-Werk in Auburn Hills im Bundesstaat Michigan.



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