23.06.2010, 11:43 Uhr

HP schreitet weiter Richtung IT-Konvergenz

Mit einem wahren Wust von neuen Rack- und Blade-Servern sowie Speicher und Netzwerkgeräten realisiert Hewlett-Packard (HP) einen weiteren Teil seines Plans für die konvergente IT-Infrastruktur.
Das Top-Produkt, der Proliant DL980 G7 von HP
Eckpfeiler des Angebots, das an der Hausmesse "HP Tech Forum" in Las Vegas angekündigt wurde, sind die frischen Modelle aus der ProLiant-Reihe, namentlich zwei Rackmount-Systeme und sieben Blade-Server der 7. Generation (G7). "Damit hat HP nun eine umfassende Palette im Angebot, die sich für diverse Verwendungszwecke eignet, sei es für High-Performance-Computing, Virtualisierung oder klassische Rack-Server-Lösungen", meint Robert Wigger, der bei HP-Schweiz Leiter der Abteilung Enterprise Servers, Storage und Networking ist, gegenüber Computerworld.ch.
Eine gemeinsame Eigenschaft der Server, die über bis zu ein Terabyte (Blades) oder zwei Terabyte (Rackmount) an Hauptspeicher verfügen, ist grundsätzlich ein Mehr an Automation und eine grössere Ausfallsicherheit für die darauf laufenden virtuellen Maschinen. So lassen sich etwa virtuelle Maschinen isolieren, wenn sie auf fehlerhafte Memory-Bausteine zugreifen.
Musste zuvor der ganze Server neu gestartet und damit alle darauf laufende Instanzen ebenfalls frisch gebootet werden, könne man nun nur jene virtuelle Maschine erneuern, die Probleme hat, erklärt Wigger. Da dieser Prozess auch automatisch abläuft, spricht HP von "selbstheilenden" Fähigkeiten seiner Server.
Mit solchen Techniken wird schlussendlich erreicht, dass wesentlich mehr Server im Rechenzentrum konsolidiert werden können. HP rechnet dabei vor, dass gut 91 Rechner der 5. Generation auf einer Maschine der 7. Generation konsolidiert werden können. "Dies spart so viel an Verwaltungs- und Energiekosten, dass sich die Investition in die neuen G7-Server und -Blades in 30 Tagen auszahlt", ergänzt Wigger.

Ausweitung der Virtualisierung

Um die Rechen-, Speicher- und Netzwerk-Ressourcen im Rechenzentrum weiter zusammenzuführen, hat HP das neue Modul Virtual Connect Flex Fabric angekündigt. Damit lassen sich Daten- und Speichernetze zusammenführen. "Zuvor mussten für LAN- und SAN-Verbindungen separate Module wie dedizierte IP-Karten im Serverschrank verbaut sowie spezielle Kabel gezogen werden", erklärt Wigger. Nun sei es gelungen, die Virtualisierung auch auf das SAN zu erweitern. Mit dem Virtual-Connect-FlexFabric-Modul, das 24 Anschlüsse auf 10-Gigabit-Ethernet-Basis aufweist, lassen sich die Server an diverse Netzwerke wie Fiber Channel, Ethernet oder iSCSI hängen.
Daneben führt HP mit StoreOnce eine einheitliche Architektur für die Deduplizierung von Daten ein. Wo früher in heterogenen IT-Umgebungen mehrere Deduplizierungsprozesse und -Werkzeuge nötig waren, lässt sich nun ein Tool einsetzen. Dieses aus den Forschungslabors von HP stammende Werkzeug nutzt laut Wigger "die zur Verfügung stehende Rechenpower extrem gut aus", um schon während des Backups zu entscheiden, welche Daten doppelt sind. Auch hier dürfen Rechenzentrenbetreiber 20 Prozent mehr Leistung von der neuen Deduplizierungs-Lösung erwarten.

Mehr Wissen über den Energieverbrauch

Schliesslich adressiert HP die dritte Baustelle im Rechenzentrum, den Energieverbrauch. Hier hat das Unternehmen mit der Software HP Intelligent Power Discovery ein Tool vorgestellt, mit dem die Überwachung des Energieverbrauchs automatisiert werden kann. Dabei sammelt und analysiert das Werkzeug entsprechende Daten aus dem gesamten Rechenzentrum und zeigt auf, wo in Sachen Energieverbrauch noch Optimierungsbedarf besteht. Damit das Werkzeug aber auch diese Daten sammeln kann, habe HP die Netzteile mit Intelligenz versehen und eine serielle Schnittstelle in die Kabel verlegt, meint Wigger. Besonders die in den Serverschränken untergebrachte Power Distribution Unit sei bisher nicht intelligent gewesen und habe sozusagen auf Verdacht mehr Strom zur Verfügung gestellt als wirklich notwendig, erklärt der HP-Schweiz-Mann weiter.
Wie HP vorrechnet, könnten mit dem gezeigten intelligenten Strom-Management in einem Rechenzentrum pro 1000 eingesetzter Server gut 5 Millionen Dollar eingespart werden.

Preise und Verfügbarkeit

Die beiden Rack-Systeme ProLiant DL580 und DL585 G7 sowie die Blade-Server ProLiant BL465c und BL685c G7 server sind ab sofort verfügbar. Die Rechner ProLiant DL980, BL2x220, BL460c, BL490c, BL620c und BL680c G7 sollen in den kommenden Monaten ausgeliefert werden. Die Preise für die ProLiant-G7-Server beginnen bei 2279 Dollar.
Die Virtual-Connect-FlexFabric-Module sollen im dritten Quartal zur Verfügung stehen und dann ab 18'500 Dollar gehandelt werden.
Intelligent Power Discovery steht für die DL-Serie der ProLiant-G7Server-Reihe zur Verfügung, mit Preisen ab 2279 Dollar.



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