19.05.2005, 15:17 Uhr

Erwartungen an die Suche im Web

Usability-Spezialistin Silvia Zimmermann zum Thema Gestaltung von Suchfunktionen.
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Forderung: Nutzertests, die zum Zweck der Optimierung von Websites durchgeführt werden, zeigen deutlich, dass die Anwender klare Vorstellungen davon haben, was einerseits eine Suchfunktion ist und andererseits wie diese auszusehen hat.
Damit sich der Besucher auf der Website wie zuhause fühlt, müssen ein paar elementare Designrichtlinien befolgt werden. Konkret sollte die Suchfunktion (analog zu den erfolgreichen Klassenbesten wie Google, Yahoo, MSN usw.) im Wesentlichen aus den nachfolgenden drei Komponenten bestehen:
o einem Eingabefeld, um Stichworte einzugeben,
o einer Schaltfläche mit der Aufschrift «Suche» oder «Search»,
o einer Ausgabenliste von Suchresultaten, die nach Prioritäten geordnet ist und auf einer neuen Seite dargestellt wird - der Suchresultatseite SERP (Search Engine Results Page).
So banal das auch klingen mag: Suchfunktionen auf Firmen- und Informationswebsites sehen häufig ganz anders aus und sorgen für Irritationen und Ärger bei den Besuchern, die der Website frustriert den Rücken kehren, nachdem sie merken, dass sie hier nur ihre Zeit vergeuden.
Usability-Guru Jakob Nielsen, der seit 1995 seine Kolumnen unter www.useit.com publiziert, hält in seiner neuesten Alertbox fest, dass der Begriff «Suche» samt den so beschrifteten Schaltflächen heute eindeutig mit der Stichwortsuche assoziiert wird und demnach nicht mehr für andereZwecke verwendet werden sollte.
Die Suche anhand von Parametern, wie man sie zum Beispiel antrifft, wenn man ein bestimmtes Handymodell für sich aussucht, indem man der Reihe nach all seine Wünsche eingibt, sollte keinesfalls mit «Suche» beschriftet werden. Auch darf die Schalt. äche «Suchen» nicht zur erweiterten Suchfunktion führen, sondern zur Seite mit den Suchergebnissen.
Kontraproduktiv erweisen sich in der Praxis auch Versuche, Suchtreffer mit hoher Relevanz irgendwie gesondert, das heisst ausserhalb der Trefferliste, darzustellen. Besonders hervorgehobene oder gekennzeichnete Resultate werden nämlich in der Regel für Werbung gehalten und ignoriert. Da die Nutzer dann nur die weniger wichtigen Treffer verfolgen, verfehlen die gutgemeinten Massnahmen des Designers ihren Zweck.


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