Millimeterwellen 22.01.2020, 14:32 Uhr

Neuenburg fordert ein landesweites 5G-Moratorium

Ein landesweites Moratorium von 5G-Antennen wird im Kanton Neuenburg angestrebt. Dies fordert zumindest eine kantonale Initiative.
In Neuenburg wird ein landesweites 5G-Moratorium angestrebt
(Quelle: Aliman5040/Wikimedia)
Der Kanton Neuenburg fordert ein landesweites Moratorium für 5G-Antennen. Der Grosse Rat hat am Mittwoch eine entsprechende kantonale Initiative gutgeheissen.
Diese verlangt, dass wegen Gesundheitsbedenken zuerst eine Studie des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) über die Auswirkungen von Mobilfunk und Strahlung abgewartet wird.
Der Widerstand in der Bevölkerung und bei den Behörden gegen die neue Mobilfunkgeneration ist in der Romandie besonders stark. Seit dem Frühjahr 2019 steht das Mobilfunknetz der fünften Generation (5G) auf der Tagesordnung aller Kantonsparlamente in der Westschweiz. Im vergangenen Jahr hatten die Kantone Genf, Waadt und Jura ein Moratorium für 5G beschlossen.
Im Kanton Neuenburg ging das ursprüngliche Projekt in die gleiche Richtung. Es verzögerte sich jedoch und wurde von der zuständigen Kommission angepasst.
Der von Neuenburg auf Bundesebene beantragte Marschhalt betrifft den 5G-Millimeterwellen-Frequenzbereich. Dabei kommen Antennen zum Einsatz, die sehr hohe Frequenzen (Millimeterwellen) für eine Leistungserhöhung verwenden.
Freiburg und Neuenburg haben beschlossen, die Installation von 5G-Antennen von der Erteilung einer Baugenehmigung abhängig zu machen. «Ein Moratorium für 5G ist rechtlich nicht möglich», sagte der Neuenburger Staatsrat Laurent Favre.
In der Schweiz haben die Mobilfunkanbieter in den vergangenen Monaten die 5G-Infrastruktur stark ausgebaut. Von den mittlerweile etwa 2300 Antennen der neusten Mobilfunkgeneration in der Schweiz befinden sich 18 im Kanton Neuenburg.



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