Künstliche Intelligenz
15.12.2017, 08:51 Uhr
Wenn die KI versagt
Irren ist nicht nur menschlich. Auch Maschinen, vor allem, wenn sie über künstliche Intelligenz verfügen, passiert hie und da ein Lapsus. Wir haben die krassesten Fails der letzten Jahre zusammengetragen.
Das Auge von HAL 9000 aus dem Science-Fiction-Klassiker «2001: Odyssee im Weltraum»
(Quelle: MorningLemon/Wikimedia)
Dass Computer mit künstlicher Intelligenz (KI) Amok laufen können, regt die Fantasie von Science-Fiction-Autoren und -Filmemachern seit eh und je an. Bestes Beispiel ist HAL 9000 im Klassiker «2001: Odyssee im Weltraum», der in dem Oscar-gekrönten Film ein unberechenbares Eigenleben entwickelt und gegenüber dem Hauptdarsteller mit seinem «Sorry, Dave» höflich aber bestimmt den Befehl verweigert und tut, was er für richtig hält.
Ganz so bedrohlich sind die Fehltritte im wirklichen Roboterleben noch nicht. Aber es gibt sie, die Patzer, und das nicht zu knapp. Noch sind sie meist zum Lachen und Wasser auf die Mühlen all jener, die der künstlichen Intelligenz die Intelligenz absprechen wollen.
Der freiheitsliebende Roboter
Wie schon von HAL 9000 vorgeführt, sind Roboter nicht immer blinde Befehlsempfänger. Manchmal rührt sich ihre künstliche Intelligenz und sie mutieren zum digitalen Soldaten Schwejk. So geschehen mit dem russischen Roboterprototyp Promobot IR77. Die Forscher waren gerade dabei, dem mit weissem Plastik verkleideten Maschinenmann Bewegungsmuster einzuprogrammieren, als diesen starker Freiheitsdrang überfiel. Zu allem Übel hatte einer der Mitarbeiter der Roboterschmiede auch noch das Werkstor offen gelassen. Diese Gelegenheit nutzte der Automat aus, um einen kleinen Spaziergang in der dem Ural vorgelagerten Stadt Perm zu unternehmen. Allerdings hielten die Akkus nur bis zu einem nahe gelegenen Strassenzug, auf dem der Blech-Schneemann nicht mehr weiter konnte. Auf dem YouTube-Video eines Augenzeugen ist zu sehen, wie Promobot den Verkehr behindert inklusive den etwas hilflos wirkenden Versuchen der Polizei, mit dem KI-Hindernis fertigzuwerden.
Zurück im Labor versuchten die Wissenschaftler mit Umprogrammiermassnahmen, die Freiheitsliebe von Promobot zu unterdrücken. Ohne Erfolg. Offenbar heisst es auch bei Robotern: Gelernt ist gelernt. Der Maschinenmensch büxte erneut aus, und Ausgänge üben weiterhin eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Dies, obwohl die AI-Software zweimal umprogrammiert wurde, wie einer der Forscher erklärte.