Internet der Dinge
26.08.2022, 14:39 Uhr
Die Hype-Phase ist vorbei
Unter dem Titel «Reality Check for IoT» lud der Schweizerische Verband der Telekommunikation diese Woche zur vierten Ausgabe ihrer IoT-Konferenz. Dabei zeigte sich, das Internet der Dinge ist kein Hype mehr, sondern bereits ein Teil unserer Gesellschaft.
Das Fazit der vierten IoT-Konferenz: Das Internet der Dinge ist heute mehr als nur ein Hype
(Quelle: NMGZ)
Diese Woche fand zum vierten Mal die IoT-Konferenz des Schweizerischen Verbands der Telekommunikation Asut statt. Das Ziel war ein Realitäts-Check bezüglich des Internets der Dinge (IoT), die Technologie, die durch eine bessere Vernetzung und das automatische Erfassen und Bereitstellen von Informationen neue Einblicke, effizientere Prozesse und innovative Geschäftsmodelle verspricht, und dem Mehrwert, den es bietet. Dabei hat sich gezeigt, dass die Hype-Phase des IoT vorbei ist. An konkreten Beispielen zeigten Vertreter aus der Industrie, wo sich das Internet der Dinge bereits heute bewährt und wie sein Zukunftspotential aussieht.
Effizientere Wartung dank besserer Datenanalyse
Ein bereits etabliertes Nutzungsbeispiel des IoT ist die vorausschauende Wartung und Instandhaltung der kritischen Verkehrsinfrastruktur. Hier zeigte Zühlke anhand mehrerer Projekte, wie mittels smarter IoT-Sensoren, Datenfusion und KI-basierter Analytik die Verfügbarkeit der Systeme im Bahnverkehr wächst und die Instandhaltung der Anlagen trotz des wachsenden Bedarfs besser planbar wird.
Nicolas Noth, CMO der Autosense AG, zeigte mit einem theoretischen Beispiel auch das Potenzial auf, welches IoT-basierte Vernetzungslösungen in den Individualverkehr und das Flottenmanagement bringen. Im Fall einer grossflächigen Einführung von geteilten, selbstgesteuerten Elektrofahrzeugen wäre das Einsparpotential in den Bereichen Energieverbrauch, Umweltbelastung und Kosten laut Noth enorm. Gerade in den dicht besiedelten Gebieten würde dadurch auch viel zusätzlicher Raum freigesetzt werden, der heute durch Parkplätze eingenommen wird.
IoT im Service von Menschen und Umwelt
Die Konferenzteilnehmer waren sich einig, dass das Internet der Dinge gerade im Bereich Nachhaltigkeit ein extremes Potenzial hat, und auch bereits damit begonnen hat solide, erste Ergebnisse zu liefern. So sei das IoT ein Wegbereiter für anpassungsfähige Gebäude, Städte und Lebensräume, die die Fähigkeit haben, die Bedürfnisse von Menschen und der Umwelt wahrzunehmen und entsprechend einzuordnen. Ein praktisches Beispiel dafür zeigte die Schurter AG. Ihr IoT-fähiges «Power Entry Module» nutzt die Cloud, um zu analysieren, ob Geräte in öffentlichen Gebäuden gebraucht werden, und schaltet sie andernfalls aus. Im Falle eines Wasserspenders, den Schurter als Beispiel präsentierte, kann so 25 Prozent der verwendeten Energie gespart werden.
In der Gesundheitsbranche ist das Internet der Dinge bereits etabliert und definitiv kein «Hype-Thema» mehr. So wird das IoT etwa seit Jahren in der Langzeitpflege genutzt, wo es zur Personenortung, Alarmierung und Zutrittskontrolle des medizinischen Personals eingesetzt wird. Dies erleichtert den Angestellten die Arbeit und macht Zeitressourcen frei, die so in die effektive Pflege investiert werden können.
Es bleiben Hindernisse
Obwohl das IoT bereits in verschiedensten Branchen rege genutzt wird, gibt es doch noch Herausforderungen auf dem Weg in eine IoT-Zukunft. Neben den technologischen Hindernissen ist es vor allem die Angst vor Cyberattacken, welche die volle Ausschöpfung des Potenzials des IoT zurzeit noch bremst. Das Fazit nach dem Reality Check bleibt trotzdem, das Internet der Dinge ist über die Hype-Phase hinaus und hat bereits in unserer Gesellschaft Einzug gehalten, auch wenn es nicht immer auf den ersten Blick sichtbar ist.