Netbook im Test
02.03.2010, 13:27 Uhr
HP Mini 210
Das Netbook HP Mini 210 bietet neue Prozessortechnologie und Windows 7. Der Preis ist günstig. Aber stimmt auch die Leistung?
Ausstattung: Das HP Mini 210 ist ähnlich wie die meisten aktuellen Netbooks ausgestattet. Das Gerät besitzt eine 250 GB grosse Festplatte sowie die gewohnten Schnittstellen - HDMI fehlt, ebenso Bluetooth. Kabellos kann man sich per 802.11n-WLAN mit dem Netzwerk verbinden.
Als Betriebssystem bringt das HP-Netbook Windows 7 Starter mit. Da dessen Media-Player keine Video-DVDs abspielen kann, installiert HP die CyberLink DVD Suite auf dem Mini 210. Weitere interessante Beigaben: Über HP Clouddrive bekommt man 2 GB Webspeicherplatz kostenlos, mit HP Mediastream kann man übers Internet auf die Musiksammlung auf dem heimischen PC zugreifen.
Die Komponenten der Intel-Pinetrail-Plattform verpackt HP beim Mini 210 in ein sehr schickes, dunkelblaues Gehäuse. Die Oberfläche ist glatt, Fingerabdrücke sieht man selbst nach längerem Gebrauch nicht. Elegant wirken die abgerundeten Ecken und das rahmenlose Display, bei dem eine Glasfront über Panel und Rahmen liegt.
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Es gibt noch weitere Unterschiede zwischen dem HP Mini 210 und anderen Netbooks: Der Einschalter sitzt beispielsweise nicht wie üblich über der Tastatur, sondern rechts seitlich am Gehäuse. Die Status-LED für die Festplatte befindet sich seitlich links - man muss also immer leicht den Kopf verdrehen, wenn man schauen will, ob die Festplatte aktiv ist. Ebenfalls ungewöhnlich: Die Funktionstasten führen beim Tastendruck ihre Spezialfunktion aus - mit F5 springt man beispielsweise im Media Player ein Lied zurück. Um die üblichen F5-Funktionen zu nutzen - also etwa im Browser eine Webseite neu zu laden -, muss man zusätzlich die Fn-Taste drücken.
HP macht es Anwendern leicht, ihr Netbook aufzurüsten: Die Bodenplatte des Mini 210 lässt sich mit wenigen Handgriffen entfernen, ohne dass man schrauben muss: Dann hat man Zugriff auf alle auswechselbaren Komponenten wie Festplatte, Arbeitsspeicher und WLAN-Modul. Einen freien Mini-Card-Steckplatz hat das HP Mini 210 ebenso wie einen Einschub für eine SIM-Karte hinter dem Akku. UMTS lässt sich aber trotzdem nicht nachrüsten - dem HP Mini 210 fehlen die passenden Antennen.
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Systemleistung: Die neuen Pine-Trail-Komponenten von Intel bringen dem HP Mini 210 nur ein geringes Tempoplus. Wenigstens die schnell drehende Festplatte macht sich in den Leistungstests positiv bemerkbar. Die 3D-Leistung verdoppelt sich mit der neuen Grafikeinheit GMA 3150 gegenüber dem Vorgänger im 3D Mark 06 - doch für halbwegs anspruchsvolle 3D-Spiele ist ein Netbook wie der HP Mini 210 weiterhin zu langsam.
Mobilität: In den Mini packt HP einen grossen 6-Zellen-Akku mit 58 Wattstunden. Er ragt hinten etwas über das Gehäuse hinaus. Im Test lief Notebook-Winzling beim WLAN-Surfen über 8,5 Stunden, beim Abspielen eines Videos bei voller Helligkeit sechs Stunden - beides gute Ergebnisse. Mit dem Akku wiegt das Gerät 1320 Gramm.
Ergonomie: Das spiegelnde 10,1-Zoll-Display mit 1024 x 600 Bildpunkten ist Netbook-Standard. Besonders hell strahlt das Display nicht - für draussen ist es daher kaum zu gebrauchen. Auch der Kontrast ist höchstens mittelmässig.
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Ungewöhnlich für ein Netbook ist das Betriebsgeräusch. Der Lüfter im HP Mini 210 läuft fast ständig. Besonders laut ist er mit maximal 0,5 Sone zwar nicht - trotzdem nervt das Lüftergeräusch auf Dauer.
Handhabung: Das HP Mini 210 hat eine Tastatur im sogenannten Islands- oder Chiclet-Design: Die Tastenkappen haben einen kleinen Abstand. Die Tasten liegen in einem 17,5-Millimeter-Raster, sind also kleiner als bei einer Notebook-Tastatur, die ein 19-Millimeter-Raster bietet. Beim Tipptest störte der geringe Druckpunkt etwas. Insgesamt bietet der HP Mini 210 eine ordentliche Tastatur, aber es gibt bei Netbooks auch bessere.
Die Tasten des Touchpads sind in das Touchpad-Feld integriert. Es unterstützt Multitouch, doch auf der kleinen Touch-Fläche kann man mit zwei Fingern kaum arbeiten. Per Doppelklick auf eine Sensortaste links oben im Touchpad lässt es sich deaktivieren.
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Um mit dem HP Mini 210 online zu gehen oder Musik zu hören, ist es nicht nötig, das Windows-System zu booten. Schon wenige Sekunden nach dem Einschalten des Netbooks startet HP Quick Web. In dieser Linux-Umgebung kann man Browser, Mailprogramm, Skype, Musik- und Foto-Player auch bequem mit der Maus bedienen.
Fazit: Das HP Mini 210 überzeugt mit einer guten Akkulaufzeit. Ausserdem sieht das Gerät im Vergleich zu den meisten anderen Netbooks elegant aus - und ist zudem sehr günstig. Ein uneingeschränkter Kauftipp ist es aber nicht: Dafür müssten Display und Tastatur besser sowie der Lüfter leiser sein.
Das Modell HP Mini 210 wurde von unseren deutschen Kollegen von der PC-Welt getestet.