Die Storage-Konzerne suchen neue Wege

Fujitsu – Aus für Made in Germany

Zum Abschluss noch ein Blick auf einen Hersteller mit sehr ungewisser Zukunft, der in Deutschland lange eine besondere Rolle gespielt hat: Fujitsu Technology Solutions. Auch die IT-Tochter des japanischen Technologie-Konzerns ist stark von internen Veränderungen betroffen. Schönfärberisch heisst es zwar, man verstärke die Vertriebsorganisation in Europa, in der Praxis werden aber einschneidende Veränderungen vorgenommen: Das lange als Beweis der besonderen Fujitsu-Strategie gepriesene Werk in Augsburg wird geschlossen, von 1800 Mitarbeitern werden nur 350 in einem Service-Zentrum weiterbeschäftigt – kein «Made in Germany» mehr.
Quelle: IDC
Insider-Gerüchte, die auch com! professional erreicht haben, wonach sich Fujitsu aus der kompletten Hardware-Produktion zurückziehen wolle, werden zurzeit (noch) dementiert. «Wir sind zukunftsorientiert unterwegs», erklärte noch im Mai in schönstem Manager-Deutsch Rupert Lehner, seit Mitte 2018 Chef der Vertriebsregion Central Europe. Und diese Zukunft solle in Management-Lösungen für Cloud-Umgebungen liegen.
Fujitsu-Kunden können statt ins eigene Rechenzentrum und Storage-Infrastruktur zu investieren inzwischen auch das Eternus-Speichersystem Capacity on Demand (CoD) nutzen – also monatlich für die tatsächliche Inanspruchnahme der Speichergeräte bezahlen. Damit zieht Fujitsu gleich mit AWS, Google und Azure, in der Hoffnung, Kunden zurückzubekommen oder erst gar nicht ziehen lassen zu müssen. Doch die Repräsentanz des Herstellers in Amerika und in Europa in puncto Storage ist nach wie vor schwach. Das Geschäft mit den Mainframe-Bestandskunden soll noch immer etwa 95 Prozent des Umsatzes in Central Europe ausmachen. Storage rangiert bei Fujitsu in Europa unter ferner liefen.



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