Die Storage-Konzerne suchen neue Wege
HPE – der gespaltene Riese
HPE gehört nach der Aufspaltung des alten HP in die selbstständigen Konzerne HP (Verbraucher, KMUs) und HPE (Business-IT) zu den Anbietern, die seit Jahren nur noch mit zugekauften Storage-Technologien glänzen: Dazu gehören 3PAR Storage mit High-End-Features (2010), SimpliVity mit Hyper-converged Infrastructure (2017) und Nimble Storage mit Flash-Speicher und softwaregestützter Selbstregulierung der Systeme (Predictive Analytics), ebenfalls 2017. Im Jahr 2019 wurden diese Aktivitäten flankiert durch die Übernahme des Supercomputer-Marktführers Cray, der eine solide, alteingesessene Kundenbasis bei Konzernen und Regierungsinstanzen in den USA mit einbrachte. HPE hat heute etwa 60'000 Mitarbeiter, bei HP sollen es an die 55'000 sein.
Frühere, sich teilweise überschneidende HP-Akquisitionen – Compaq (2002), 3Com (2010), Palm (2010) oder Autonomy (2011) – waren alle keine Glanzstücke. Die eher vorsichtige Akquisitionspolitik bei Storage scheint sich dagegen bewährt zu haben, auch wenn viele Kritiker monieren, dass HPE aus eigener Kraft nicht mehr zu technischen Höchstleistungen in der Lage sei. Bei Nimble Storage forciert HPE das Go-to-Market nun durch weltweit angelegte, aufwendige Marketing-Kampagnen. Zugute kommt HPE dabei, dass Nimble tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal hat, das andere Hersteller im Storage-Sektor bisher nicht in der gleichen Qualität vorweisen können: Self-Monitoring-Funktionen für Storage-Systeme, die eine Art Selbstheilung und intensive Support-Aktionen anstossen können.