ETH Zürich 07.07.2021, 09:57 Uhr

Schaltstellen der Zukunft

Je vernetzter die Welt, desto höher die Ansprüche an die Infrastruktur für den Datenverkehr. ETH Pioneer Fellow Marc Reig Escalé und sein Team entwickeln Chips, die Informationen schneller verarbeiten als bislang möglich und dabei weniger Energie benötigen.
Als Pioneer Fellow wagt Marc Reig Escalé den Schritt vom Physiklabor in die Praxis – und sieht sich nun mit völlig neuen Aufgaben konfrontiert.
(Quelle: ETH Zürich / Stefan Weiss)
Er ist kaum dicker als eine Postkarte und eine Briefmarke wirkt riesig gegen ihn. Seine Oberfläche schimmert blau-​schwarz, darin goldene Intarsien. Sein Schöpfer hält ihn mit der Pinzette wie ein wertvolles Juwel. Marc Reig Escalé hat einen Chip entwickelt, der Datenübertragung mit Hochgeschwindigkeit erlaubt und darum in der Zukunft von 5G und Konsorten eine wichtige Rolle spielen könnte.

Denn der Trend ist seit Jahren klar: In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Kühlschränke von selbst Nachschub bestellen, wenn die Milch zur Neige geht, und Bürostühle sich von allein auf die Rücken ihrer Nutzer einstellen, weil sie auf die Erfahrung mit Millionen anderen Rücken zurückgreifen können, nimmt der Datenverkehr enorm zu. Verkehr, der sich hauptsächlich auf Glasfaserkabeln als Autobahnen abspielt. Unter unseren Strassen, überirdisch von Mast zu Mast oder in den Tiefen des Meeres den Globus umspannend, liegen diese Kabel bündelweise und leiten in Lichtpulsen kodierte Informationen weiter.

Aber genauso wie Autobahnen alleine nicht ausreichen, um Güter von A nach B zu transportieren, sondern die LKWs, die auf ihnen fahren, auch be- und entladen werden müssen, sind auch Glasfaserkabel in der Welt des Datenverkehrs nur die halbe Miete. Die Informationen müssen kodiert und dekodiert werden. Das bedeutet, sie müssen den Lichtsignalen aufgeprägt und am Ende wieder ausgelesen werden.



Das könnte Sie auch interessieren