25.01.2017, 14:38 Uhr
Roboterhaut der ETH ortet Objekte wie eine Schlange
Wissenschaftler an der ETH Zürich haben eine Roboterhaut mit einem «Gspüri» für Menschen, die sich in der Nähe befinden.
Forscher der ETH Zürich (ETHZ) haben eine Roboterhaut entwickelt, die fühlt, wenn sich Menschen in unmittelbarer Nähe befinden. Es handelt sich dabei um einen flexiblen, transparenten Film, der aus Pektin hergestellt worden ist. Mit ihren Wärmerezeptoren gleicht die dünne Schicht einer Schlange, die ihre Beute auf ähnliche Weise aufspürt. Damit können Roboter durch überfüllte Bereiche navigieren oder Menschen bei Hilfseinsätzen lokalisieren.
Breiter Temperaturbereich
Die Roboterhaut aus der Schweiz stellt bereits Temperaturänderungen in der Intensität von zehn Milli-Kelvin fest. Damit ist sie doppelt so sensibel wie die menschliche Haut. Auf diese Weise wird ein Körper in der Grösse eines Hasen bereits aus einem Meter Entfernung sicher erkannt. Die ETHZ-Forscher haben die Hightech-Haut mittels Teddybär getestet, der in der Mikrowelle aufgewärmt wurde. Dieser ist in unterschiedlichen Distanzen platziert worden. Temperaturveränderungen haben dafür gesorgt, dass der Widerstand des Materials variiert hat. Dies ist von den Elektroden entlang der Kanten festgestellt und an einen Computer übermittelt worden. Die Roboterhaut kann neben Einsatzrobotern ebenso bei Prothesen zum Einsatz kommen, um dem Träger sensorisches Feedback zu übermitteln. Im Gegensatz zu anderen flexiblen Wärmesensoren ist die Membran bei einem weiten Temperaturspektrum sensibel sowie simpel in der Herstellung. (www.pressetext.com)