09.02.2016, 15:00 Uhr
Indien verbietet Facebooks kostenlosen Internet-Service
Seit Monaten versuchte Facebook mit einer gross angelegten Kampagne, sein Angebot für Gratis-Zugänge zum Netz in Indien zu retten. Doch vergeblich: Die Telekom-Regulierer verboten jegliche Ausnahmen für einzelne Online-Services.
Seit Monaten versuchte Facebook mit einer gross angelegten Kampagne, sein Angebot für Gratis-Zugänge zum Netz in Indien zu retten. Doch vergeblich: Die Telekom-Regulierer verboten jegliche Ausnahmen für einzelne Online-Services. Indische Behörden haben Facebooks Projekt für den kostenlosen Zugang zu einigen Online-Diensten einen Riegel vorgeschoben. Die Regulierer untersagten es Telekom-Anbietern grundsätzlich Ausnahmeregelungen für einzelne Services. Davon ist auch Facebooks Angebot "Free Basics" betroffen, das neben dem weltgrössten Online-Netzwerk auch Zugang zu einigen Bildungs-, Gesundheits- und Job-Diensten bot. Andere Netz-Angebote waren über "Free Basic" nicht erreichbar. Die Branchenaufsicht TRAI verwies am Montag auf eine strikte Umsetzung der Regeln zur sogenannten Netzneutralität, nach denen alle Daten in den Netzen gleich behandelt werden müssen. Für Facebook ist es eine schmerzhafte Niederlage - der US-Konzern hatte in den vergangenen Wochen angesichts des drohenden Verbots eine massive PR-Kampagne in dem Land gefahren und Nutzer aufgerufen, sich für "Free Basics" stark zu machen. Der Service ist Teil der von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ins Leben gerufenen Initiative Internet.org, die Milliarden Menschen ins Internet bringen soll. Dafür sollen unter anderem Drohnen mit Antennen in entlegenen Gebieten eingesetzt werden. Facebook ist auf neue Internet-Nutzer aus Entwicklungs- und Schwellenländern angewiesen, um weiterhin schnell zu wachsen. Er hoffe auf fünf Milliarden Mitglieder zum Jahr 2030, sagte Zuckerberg jüngst bei einem Auftritt. Aktuell hat das Netzwerk rund 1,6 Milliarden Nutzer.