Die Komplexität in den Griff kriegen
Buzzword oder NetzwerkZukunft?
Die grossen Anbieter von Netzwerklösungen befassen sich bereits seit einigen Jahren mit dieser Thematik. Computerworld wollte deshalb von einigen dieser Firmen wissen, ob sie Intent-based Networking tatsächlich für die Netzwerktechnik der Zukunft halten, oder ob es sich bei IBN nur um ein weiteres Buzzword in der IT handelt.
Manfred Felsberg, EMEA Sales Director Apstra bei Juniper Networks, nennt zumindest schon mal einige Vorteile der IBN-Technik gegenüber bisherigen Konzepten: «Juniper Networks sieht Intent-based-Networking als eine zweite Generation von SDN (Software-defined Networking). Früher wurden die zentralen Entscheidungen von einem Controller getroffen. Mit IBN entfällt dieser Single-Point-of-Failure.»
Darüber hinaus unterstütze es ein einfacheres und effektiveres Lifecycle-Management des Data-Center-Netzwerks: «Intent-basierte Netzwerke verkürzen die Zeit bis zur Bereitstellung zuverlässiger Dienste von Tagen oder Wochen auf Minuten und helfen bei der Bewältigung betrieblicher Herausforderungen, sobald die Infrastruktur eingerichtet ist», so Felsberg weiter.
Auch Paul Dul, Vice President Product Management NSX bei VMware, stuft IBN als wichtigen Entwicklungsfortschritt ein: «Intent-based Networking ist ein Technologiekonzept, das darauf abzielt, eine tiefere Ebene der Intelligenz und des beabsichtigten Zustands umzusetzen, um die manuellen Prozesse zur Konfiguration von Netzwerken und zur Reaktion auf Netzwerkprobleme überflüssig zu machen.»
“Intent-based Networking stellt eine erhebliche Erleichterung für Netzwerkadministratoren dar (…). Ohne IBN wären fast alle IT-Abteilungen mit ihren Aufgaben überfordert.„
Falko Binder, Head of Enterprise Networking Architecture Germany, Cisco Systems
Und er nennt weitere Vorteile dieser Technik: «IBN-Systeme automatisieren nicht nur zeitaufwendige Aufgaben und bieten Echtzeiteinblicke in die Netzwerkaktivitäten, um eine bestimmte Absicht zu validieren, sie sagen auch mögliche Abweichungen von dieser Absicht voraus und schreiben die erforderlichen Massnahmen vor, um diese Absicht zu gewährleisten. Diese höhere Intelligenz macht das Netz schneller und flexibler und reduziert Fehler», erklärt Dul.
Falko Binder, Head of Enterprise Networking Architecture Germany bei Cisco, ist ebenfalls von den Erfolgschancen von IBN überzeugt: «Intent-based Networking ist die Zukunft. Das belegen die aktuellen Anforderungen an ein Unternehmensnetzwerk: Es muss einen stark ansteigenden Datenverkehr bewältigen, sämtliche Technologien vernetzen und die sichere Arbeit über verteilte Standorte ermöglichen.» Binder betont, das Netzwerkmanagement sei heute für viele Unternehmen zu einer echten Mammutaufgabe geworden. Nach seiner Einschätzung stellt IBN eine erhebliche Erleichterung für Netzwerkadministratoren dar: «Ohne Intent-based Networking wären fast alle IT-Abteilungen mit ihren Aufgaben überfordert.»