Neue KI-Services 18.01.2018, 08:19 Uhr

Google Cloud AutoML vereinfacht den Einstieg in Machine Learning

Google arbeitet an neuen Cloud-Diensten zur Umsetzung von Machine-Learning-Lösungen. Bereits als Alpha-Version verfügbar ist mit AutoML Vision ein Service für das Entwickeln von Modellen zur automatischen Bilderkennung.
(Quelle: Zynatis / Shutterstock.com)
Bislang waren Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz aufgrund ihrer Komplexität zumeist grösseren Unternehmen und Spezialisten vorbehalten. Das will Google mit seinen AutoML-Diensten nun ändern. Die neuen Services sollen Cloud-Kunden die Umsetzung von Machine-Learning-Lösungen trotz geringer Vorkenntnisse erlauben. Ziel des neuen Angebots sei es ferner, neue Anwendungsfelder für KI zu erschliessen.
Als erster Dienst der Service-Reihe geht das sogenannte Cloud AutoML Vision an den Start. Dabei handelt es sich um eine Lösung zum Erstellen von ML-Modellen zur automatisierten Bilderkennung. Über die Nutzeroberfläche können Anwender via Drag & Drop Bilder hochladen, Modelle trainieren und verwalten. Anschliessend lassen sich diese direkt in der Google Cloud einsetzen.

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Hier ist grosse Aufmerksamkeit vom Anwender gefordert: Durch die nahtlose Integration der Anwendungen, die im sogenannten XP-Modus laufen, wird er nun mit den Warnmeldungen von zwei Betriebssystemen konfrontiert.Foto: Bär/Schlede

Im Vergleich zu generischen ML-APIs verspricht Google für seine neue Lösung eine geringere Fehlklassifikation. Dies habe sich bei der Einordnung öffentlicher Datensätze wie ImageNet und CIFAR gezeigt. Die technologische Basis liefert Googles eigene Bilderkennung mitsamt Transfer Learning und Suchtechnologien für neuronale Architekturen.
Unternehmen sollen durch den Einsatz von AutoML Vision von einer hohen Genauigkeit bei gleichzeitig kürzeren Entwicklungszeiten profitieren. An nur einem einzigen Tag könne man vollständige und serienreife Modelle erstellen.
AutoML Vision wird bereits von ersten Unternehmen eingesetzt. Dazu zählen Urban Outfitters, Disney und die Zoological Society of London. Bei Disney komme die Lösung beispielsweise zur Erstellung von KI-Modellen zum Einsatz, um Produkte entsprechend nach Disney-Charakteren, Produktkategorien und Farben automatisiert zu verschlagworten. Diese Kategorisierung werde anschliessend in die Disney-Suche integriert, um Kunden relevantere Suchergebnisse zu zeigen und Produktempfehlungen im Shop zu optimieren.
Aktuell befindet sich der Dienst noch im Alpha-Stadium. Interessierte Unternehmen können bei Google allerdings einen Zugang zur Vorabversion beantragen.

Künstliche Intelligenz demokratisieren

Nicht nur Google setzt sich für die Vereinfachung von der KI- und ML-Entwicklung ein. Auch die Wettbewerber Microsoft, Amazon, Apple und IBM haben verschiedenen Lösungen im Programm, die Entwicklern den Zugang zu Künstlicher Intelligenz ermöglichen. So stehen Unternehmen aktuell neben umfangreichen KI-Frameworks und Services auch fertig trainierte Modelle für den direkten Einsatz zur Nutzung bereit. Ausserdem arbeiten auch nicht-kommerzielle Organisationen wie Mozilla an freien KI-Lösungen wie der Open-Source-Spracherkennungs-Engine DeepSpeech. Letztere soll eine freie Alternative zu den Produkten der grossen IT-Konzerne darstellen.
Die Branche ist sich einig: In den kommenden Jahren wird KI in der Software-Entwicklung einen immer grösseren Stellenwert einnehmen. Für einen Durchbruch auf breiter Front ist aber eine weitere Demokratisierung der Technologie fernab aller Provider-Grenzen unumgänglich.



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