Neue VDI-Infrastruktur
13.07.2022, 06:14 Uhr
Neuer Workplace für die Migros Luzern
Die Genossenschaft Migros Luzern hat ihre IT-Infrastruktur erneuert, um die rund 1000 Workplace-Arbeitsplätze fit zu machen für Videostreams und Office 365. Die Terminalserver wurden durch eine Nutanix-Lösung ersetzt.
In der Betriebszentrale Dierikon betreibt die Genossenschaft Migros Luzern neu Nutanix-Systeme für rund 1000 Benutzer
(Quelle: Genossenschaft Migros Luzern)
Über 139 Standorte verteilt sich die Genossenschaft Migros Luzern. Das Unternehmen beschäftigt in den sechs Zentralschweizer Kantonen Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug rund 5000 Mitarbeitende. Sie bieten in Fach- sowie Supermärkten jährlich mehr als 30 Millionen Kundinnen und Kunden vielseitige Dienstleistungen, Produkte und Gerichte in der Gastronomie an. Rund jeder fünfte Angestellte der Genossenschaft arbeitet dafür an einem Computer. Die regionale Systemlandschaft wird betreut von der eigenen Abteilung Informatik und Infrastruktur.
Der Leiter IT-Infrastruktur, Patrick Rastedter, und seine Kollegen sahen sich vor rund zwei Jahren mit der Situation konfrontiert, dass die installierten physischen Citrix-Server das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hatten. Zudem waren die in der Infrastruktur betriebenen Citrix-Terminalserver hinsichtlich Multimedia-Anwendungen und Performance am Anschlag. «Die mangelhafte Grafikleistung der alten Systeme behinderte die Benutzer bei ihrer täglichen Arbeit», erinnert sich Rastedter. «Videos konnten in den Filialen nicht mit der gewünschten User Experience konsumiert werden.» Weiter hätte das konzernweit lizenzierte Microsoft Office 365 in der bisherigen Umgebung nicht betrieben werden können. «Wir benötigten eine neue Lösung, die einerseits unsere Benutzer – rund 1000 Mitarbeitende, die in der ganzen Zentralschweiz verteilt sind – wieder zufriedenstellt, andererseits aber auch bereit für die Zukunft der Migros Luzern ist», so der IT-Manager. Bald darauf lancierte er das Projekt «Next Generation Infrastructure».
«Next Generation Infrastructure»
Aufgrund der vergleichsweise grossen räumlichen Verteilung der Migros-Filialen und geschäftlichen Erfordernissen bei den Benutzerinnen und Benutzern war die Richtung klar: weg vom Terminalserver-Ansatz, hin zu einer Virtual Desktop Infrastructure. Neu sollten Clients mit Windows 10 die Basis sein, die eine dedizierte Grafikkartenleistung anbieten konnten. Diese Anforderungen waren zwingend, so Rastedter.
Der IT-Manager und seine Kollegen spannten mit dem Infrastrukturpartner Axacom zusammen. Neben einer neuen Lösung auf der Basis von Nutanix-Technologie wurde auch ein 1-zu-1-Ersatz der bestehenden Systeme evaluiert. «Wir wollten jedoch die Komplexität der gesamtheitlichen Systemlandschaft minimieren und fokussierten uns daraufhin auf eine Hyperconverged Infrastructure (HCI)», führt Rastedter aus. Hierbei habe Nutanix am besten in das Szenario gepasst. Der Hersteller sei ausgewählt worden, da er die grösste und längste Erfahrung im Bereich HCI besass.
Nützlicher Proof of Concept
Die Informatik der Migros Luzern erarbeitete zunächst mit Anwendern aus verschiedenen Fachbereichen, dem Partner Axacom und Nutanix einen Proof of Concept (PoC). Im Rahmen des Piloten wurden ein dedizierter Nutanix-Cluster mit Acropolis Hypervisor und eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) mit Windows 10, basierend auf Citrix Virtual Desktop mit Nvidia vGPU, installiert. Rastedter sagt: «Das PoC hat unsere Erwartung bestätigt und auch die Nutzer wurden abgeholt.»
“Im Rahmen eines PoC sollten Ziele akribisch definiert werden. Das hat uns sehr geholfen.„
Patrick Rastedter, Migros Luzern
Bei den intensiven Tests in der Pilot-Umgebung lief allerdings nicht alles gleich rund. «Während des PoCs sind wir auf unterschiedliche Herausforderungen gestossen. Zum Beispiel war das Laden der FSLogix-Benutzerprofile anfangs träge», erinnert sich der Leiter IT-Infrastruktur. Dies konnte allerdings gelöst werden, indem die Profile nun ebenfalls auf den Nutanix-Nodes respektive Nutanix-Files laufen. «Mit dem Wissen von heute würden wir die Nutanix-Nodes mit noch mehr Arbeitsspeicher bestücken», doppelt er nach und resümiert: «Wir raten, unbedingt einen PoC zu machen und in diesem die Ziele akribisch zu definieren, welche erreicht werden müssen. Uns hat der Pilot sehr geholfen.»
Nach gut sechs Monaten für den Aufbau des Piloten konnte der Rollout in einem halben Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Wie geplant gingen die neuen Systeme im Mai 2021 in Betrieb. Ein Hauptgrund für die Punktlandung: «Nutanix, unser Partner Axacom und wir haben an einem Strick gezogen und so das Projekt erfolgreich gemacht», hebt Rastedter die partnerschaftliche Zusammenarbeit hervor.
Mehr Leistung, weniger Aufwand
Die neue Infrastruktur genügt nun den Anforderungen der Anwender und erleichtert der Abteilung Informatik und Infrastruktur der Genossenschaft Migros Luzern die Arbeit. Die neuen Systeme bieten einerseits eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent und eine verbesserte Benutzer-Experience bei Multimedia-Anwendungen. Andererseits seien nach den Worten des IT-Spezialisten der Betriebsaufwand und die Komplexität geringer. Nicht zuletzt ist die neue Lösung preiswerter. «Basierend auf unserer geplanten zehnjährigen HCI-Strategie können gesamtheitlich Kosten von rund 70 Prozent gegenüber der vorherigen bestehenden Technologie eingespart werden», führt Rastedter aus.
Als zusätzliche Nutzen hebt er die Skalierbarkeit und damit die Zukunftssicherheit der neuen Lösung hervor: «Wenn wir mehr Power brauchen, können wir einen Node anhängen. So können wir einfach wachsen.» Zudem sind heute dank der neuen Firmware auch Livemigrationen von VDI-Hosts möglich, ohne dass der Benutzer etwas merkt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Nutanix-Lösungen für die VDI-Arbeitsplätze prüfen Rastedter und seine Kollegen nun, strategisch für sämtliche Systeme auf Nutanix HCI zu setzen, gibt der Leiter IT-Infrastruktur einen Ausblick auf mögliche weitere Schritte.