12.09.2017, 08:30 Uhr
Microsoft arbeitet an Zukunft von Office
Die Microsoft-Entwickler arbeiten am Office-Paket der Zukunft. Es soll separate Apps geben und ein neues Skype. Spektakuläre Neuerungen sind allerdings offenbar nicht zu erwarten.
An der Kundenmesse «Ignite» Ende Monat will Microsoft offenbar neue Office-Software lancieren. Technologie-Blogger berichten im Vorfeld des Anlasses von eigenständigen Office-Apps und einer neuen Strategie für «Skype for Business» respektive neu Microsoft Teams. Für Android und iPhone gibt es schon seit Jahren separate Apps aus dem Microsoft Office. Excel kann auf Smartphones und Tablets einzeln installiert werden, PowerPoint sowie Word ebenfalls. Alle Programme lassen sich auch kostenlos verwenden – oder als Bestandteil eines Office-365-Preisplans uneingeschränkt installieren. Bis anhin hatten die User das Nachsehen, die auf der Windows-Plattform arbeiten wollten. Sie mussten entweder das komplette Office-Paket kaufen oder auf die Büro-Anwendungen verzichten (von den Office-Apps für Windows Mobile und Windows RT mal abgesehen). Im Windows Store gab es bis anhin keine Apps von Excel, Word & Co. als separate Downloads. Das soll sich bis Ende Jahr ändern.
Konvertiert statt neu programmiert
Aktuell erhalten Teilnehmer des Windows-Insider-Programm gezielt Einladungen, Office-Apps aus dem Windows Store zu beziehen. Laut einem Berichtvon ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley handelt es sich bei den Apps allerdings lediglich um konvertierte Desktop-Programme. Microsoft nutzt dabei die Desktop-Bridge-Technologie, mit der sich herkömmliche Windows-Anwendungen (.NET und Win32) in Apps umwandeln lassen. Einzige Ausnahme ist die Notizen-Software OneNote, von der bereits eine für die Universal Windows Platform programmierte App existiert. Die Notwendigkeit von eigenständigen Office-Apps ergibt sich aus der Lancierung von Windows 10 S. Die im Frühsommer angekündigte Betriebssystem-Version arbeitet nur mit Apps aus dem Windows Store. Dort fehlen bis anhin Excel, PowerPoint & Co. Bis Ende Jahr soll nachgelegt werden, heisst es bei Microsoft. Die Nutzung der Office-Apps ist in den Preisplänen von Office 365 inkludiert. Über ein separates Bezahlmodell ist noch nichts bekannt.
Umbenannt statt neu programmiert
Teilweise auf Schweizer Technologie basiert das heutige «Skype for Business». Das Zürcher Unternehmen media-streams entwickelte Technologie für Telefonie-Software, als es 2005 von Microsoft übernommen wurde. Nun endet offenbar auch die Ära Skype. Sie wird weiterhin angeboten, firmiert aber inskünftig unter dem Label «Microsoft Teams», berichtet der BloggerWolfgang Miedl. Benutzer von «Skype for Business» seien beim Login über die Umbenennung informiert worden. Ausserdem habe Microsoft im Admin-Portal von Office 365 die Nachricht platziert, dass ein «Upgrade von Skype for Business auf Microsoft Teams» in Arbeit sei. Die Aktualisierung soll bis September nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die Zusammenführung von «Skype for Business» mit Microsoft Teams sollte es für die Benutzer erleichtern, das richtige Werkzeug für die unternehmensinterne Zusammenarbeit zu verwenden. Mit Skype lässt sich chatten, mit Teams ebenfalls (mit Yammer ebenfalls, aber es ist kein Alleinstellungsmerkmal). Voice Chats funktionieren bis anhin nur mit Skype – und dem gleichnamigen Consumer-Produkt. Für Miedl liegt es nahe, dass Microsoft sein Collaboration-Portfolio aussortiert. Teams könnte zum Nachfolger von «Skype for Business» werden – und weiterhin Technologie aus Zürich nutzen.