07.12.2009, 14:55 Uhr

7 Gründe für Windows 7

Wir präsentieren Ihnen sieben Gründe, die für das neue Microsoft-OS sprechen.
Angeheftete Dokumentenlisten: Die neue Taskbar-Funktion ist für einige Programme nützlich
1. Der Explorer bietet mehr
Die Windows-Shell erhält eine Reihe neuer Funktionen, die allesamt überzeugen können.
Optisch am auffälligsten sind eine funktionalere, dabei platzsparende Taskbar mit Dokumentenliste (Jumplist), das Andocken der Fenster an den Rändern (Aero Snap), die neue Geräte-Zentrale «Geräte und Drucker» und die virtuellen Sammelordner (Bibliotheken). Diese sind rundum praktisch, ohne die Ordner-Navigation gleich zu revolutionieren.
Hinzu kommen kleinere Verbesserungen. Dazu zählen die zusätzliche Ansichtsoption «Inhalt» oder die neuen Bitlocker-Kontextmenüs. Die gesamte Virtualisierungskomponente ist exzellent in die Oberfläche integriert und transparent über den speziellen Shell-Ordner «Virtuelle Computer» zu bedienen.
2. Sicher und bequem verschlüsseln
Die Bitlocker-Verschlüsselung bietet höchste Sicherheit für interne Festplatten und USB-Wechselmedien. Sie ist komplett über die Explorer-Oberfläche und damit einfach zu bedienen.
So kann Bitlocker etwa auch Partitionen verschlüsseln, die bereits Daten enthalten. Bei reinen Datenpartitionen können ganz Vorsichtige für jede Windows-Sitzung fordern, dass der Datenträger durch Eingabe des Bitlocker-Kennworts entsperrt werden muss. Bitlocker ist nur in den Versionen Ultimate und Enterprise enthalten.
3. Benutzerkontensteuerung nervt weniger
Unter Vista kennt die UAC nur zwei Stufen - ein oder aus. Die im Bild gezeigte moderate Stufe ist in Win 7 unter den Benutzerkonten leicht erreichbar, bietet ausreichende Sicherheit und nervt nicht allzu sehr. Die Windows-Gemeinde begrüsst diese Verbesserung allerdings vielleicht zu überschwenglich: Wirklich detailliert konfigurieren lässt sich die UAC auch unter Windows 7 nicht. Es ist ihr nach wie vor nicht beizubringen, bestimmte Programme zu ignorieren und ohne bremsenden Dialog gewähren zu lassen.
4. Das System ist in Sachen Hardware genügsam
Pluspunkte gegenüber Vista sammelt Windows 7 nach wie vor durch relativ geringe Hardware-Anforderungen. Das alte XP kann es dabei zwar nicht erreichen, aber es taugt auch für ältere oder schwächere PCs. Insgesamt spart Windows 7 im Vergleich zu Vista bei den Hardware-Komponenten RAM, CPU und Festplatte rund 20 Prozent ein. Eine 40-GB-Platte reicht für die Installation (Minimum sind etwa 20 GB). Mit 1 bis 1,5 GB RAM und einem Prozessor etwa ab Intel Pentium 4 lässt sich gut arbeiten. Wer auf Aero verzichten kann, benötigt nicht mal eine 3D-Grafikkarte.
Einfache Regel: Wo Vista läuft, läuft Windows 7 allemal und besser. Wo XP mit Reserven läuft, kommt Windows 7 ebenfalls in Betracht. Wenn Sie dies von Microsoft bestätigt haben wollen, können Sie Ihren PC mit dem Windows 7 Upgrade Advisor überprüfen. Das relative simple Tool prüft die fundamentalen Hardware-Voraussetzungen.
5. Homegroups - eine neue Art Freigabe
Heimnetzgruppen (Homegroups) vereinfachen den Austausch von Bild-, Video- oder Musikdaten. Der Anwender braucht in der Regel keine Kenntnisse mehr über NTFS-Rechte und den Zusammenhang zwischen lokalen Benutzerrechten und den Freigabe-Berechtigungen im lokalen Netzwerk.
Eine Gruppe wird durch einen gemeinsamen Schlüssel mit 10 Zeichen verbunden. Ausserdem ermöglicht die Heimnetzgruppe, die eigene Windows-Live-ID an das lokale Benutzerkonto zu koppeln und so die Homegroup zusätzlich auf ausgewählte Live-Benutzer auszuweiten. Die Homegroup ist immer an den PC gebunden, nicht an einen einzelnen Benutzer. Gehört also ein Windows-7-PC erst einmal zu einer Homegroup, können alle Benutzer des Rechners problemlos auf die freigegebenen Medien der anderen Rechner zugreifen.
Es gibt aber auch Argumente gegen die Homegroups: Die neue Freigabe-Methode setzt derzeit Windows 7 auf allen beteiligten Rechnern voraus. Für Vista wird die Komponente zwar voraussichtlich als Update nachgeliefert, Windows XP aber bleibt aussen vor.
Die Freigaben orientieren sich an den Windows-7-Bibliotheken, ohne dies explizit zu verdeutlichen. Der Anwender kann nur schwer erkennen, wo genau er eigentlich etwas freigibt. Ferner stülpt die Homegroup dem System der NTFS-Benutzerrechte ein weiteres Konzept über und erhöht damit die Komplexität - Kritiker befürchten daher auch neue Risiken.
6. Ein virtuelles Windows XP gibts gratis dazu
Der «XP-Mode» sorgt dafür, dass alle XP-Anwendungen unter Windows 7 lauffähig sind. Er ist ein virtuelles Windows XP SP3, das unter Win 7 gestartet wird.
Neu ist das prinzipiell nicht: Kernkomponente ist mit Virtual PC die bekannte Virtualisierungs-Software von Microsoft. Auch den neuen Seamless-Modus haben andere Virtualisierungslösungen bereits vorgemacht: Das virtuelle XP muss nur für die Installation einer neuen Anwendung gestartet werden; danach kann der Benutzer die Software direkt über das Windows-7-Startmenü aufrufen, ja sie wird sogar mit den Dateitypen des Hauptsystems verknüpft. So startet etwa ein virtualisierter XP-Adobe-Reader, wenn Sie eine PDF-Datei unter Windows 7 anklicken.
Damit ist die Virtualisierung vorbildlich in das System integriert. Es war nie einfacher, virtuelle Maschinen zu nutzen oder neue virtuelle Systeme anzulegen. Der Begriff «XP-Mode» verkürzt nämlich die Tatsache, dass Windows 7 die komplette Virtual-PC-Software integriert, die natürlich auch andere Systeme als das vorgegebene XP-Image verwaltet oder erstellt.
Abgerundet wird die Virtualisierung durch zwei weitere Funktionen: Das Windows-Tool Bcdedit kann VHD-Images (die Festplatten der virtuellen Systeme) als Bootoption eintragen, und der PC kann folglich direkt davon booten. Ferner lassen sich die VHD-Images der virtuellen Systeme in der Datenträgerverwaltung als Laufwerke laden und damit vom Hauptsystem aus bearbeiten.
7. Windows PE ist als Rettungssystem inklusive
Windows 7 erstellt beim Setup auf der Systempartition einen unzugänglichen Ordner «Recovery». Dieser enthält das Zweitsystem Win PE, das Sie in Notfällen jederzeit beim Booten nach laden können. Das Menü «Erweiterte Startoptionen» ist gegenüber Vista um den Eintrag «Computer reparieren» erweitert. Das Win PE selbst unterscheidet sich in Umfang und Bedienung nicht von jenem unter Vista (auf der Setup-DVD). Vor allem Anwender von OEM-Versionen ohne mitgelieferte Setup-DVD werden das vorinstallierte Zweitsystem begrüssen.
Klar ist: Es gibt viele Eigenschaften oder Funktionen von Windows 7, die sowohl als Plus- als auch als Negativpunkt gewertet werden können. Was für den einen Anwender beispielsweise praktisch ist, wirkt auf den anderen User zeitraubend und gewöhnungsbedürftig.
Dieser Artikel ist ein Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt



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