Die «OpenWallet Foundation» ist gegründet

Kein eigenes Wallet

Die OWF plant allerdings weder selbst ein Wallet zu veröffentlichen, noch will sie Zahlungsinformationen zur Verfügung stellen oder neue Standards schaffen. Ihr Ziel ist es, dass die Open-Source-Software-Engine zur Kernkomponente wird, die Organisationen und Unternehmen dann dazu nützen können, ihre eigenen digitalen Wallets zu entwickeln. Die Wallets sollen die gleichen Funktionen wie die führenden verfügbaren Wallets aufweisen und ausserdem mit grossen, grenzüberschreitenden Projekten wie etwa der «Digital Identity Wallet» der EU interoperabel sein. Die Vielfältigkeit der Gruppenmitglieder zeigt laut OWF auch, wie wichtig eine offene Grundlage für die Unterstützung einer grossen Auswahl an digitalen Wallets ist, um Einheitlichkeit, Interoperabilität und Portabilität zu gewährleisten und zur gleichen Zeit sicherzustellen, dass die Privatsphäre der Verbraucher geschützt bleibt. «Die Welt braucht einen Ort, an dem wichtige, digitale Informationen gespeichert werden können. Diese Stiftung hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Legitimation und Nachweis weltweit erbracht werden, auf globaler Ebene neu zu definieren. Weltweit profitieren Menschen so von weitaus besseren digitalen Erfahrungen. Darüber hinaus werden neue Marktchancen geschaffen», sagt Gabriele Columbro, General Manager der Linux Foundation Europe. «Die EU ist eine treibende Kraft im Bereich des Daten- und Verbraucherschutzes. Initiativen wie die OWF bieten den politischen Entscheidungsträgern eine konkrete Möglichkeit, diese Bemühungen frühzeitig in Prozesse zu integrieren und so einen kontinuierlichen und transparenten Feedbackkreislauf zwischen Vorschriften und regulierter Technologie zu ermöglichen. Deshalb ist es für uns eine Ehre, eine so relevante Gruppe von Akteuren verschiedener Branchen im Rahmen der OWF unter der Linux Foundation Europe zusammenzubringen», fährt er fort.

Eine beliebte Zahlungsmethode, die mit verschiedenen Problemen kämpft

Gemäss dem Bericht «Why the World Needs an Open Source Digital Wallet Right Now», den die OWF, in Zusammenarbeit mit der Linux Foundation Research erstellt hat, sind digitale Wallets die weltweit beliebteste Zahlungsmethode für den E-Commerce und den stationären Einzelhandel. 2021 lag der Gesamtwert der Transaktionen mit digitalen Wallets bei insgesamt 15,9 Billionen US-Dollar. Heute gibt es bereits Hunderte von digitalen Wallets, die ihre Nutzer jedoch oft vor verschiedene Probleme stellen. Dazu gehören unter anderem die Anbieterbindung, fehlende Interoperabilität, fragwürdige Sicherheit und begrenzte Funktionsumfänge. Es ist Tatsache, dass sich auch neue Wallets in Entwicklung befinden, doch sollten diese nicht alle synchronisiert werden, dann könnte jedes Land, jede Organisation, die Nachweise ausstellt, zu einem geschlossenen System werden. Identitätsnachweise und Wallets funktionieren nicht per se länderübergreifend, was Reisende, internationale Studierende und mobile Arbeitskräfte beeinträchtigen kann. Aufgrund der grossen Anzahl an verschiedenen Wallets, die auch in Zukunft auf dem Markt verfügbar sein werden, bedarf es laut der OWF einer erstklassigen Wallet-Engine, die sicherstellt, dass die Interoperabilität auch in diesem Fall gewährleistet ist. «Die universelle digitale Wallet-Infrastruktur wird die Möglichkeit schaffen, tokenisierte Identitäten, Geld und Gegenstände in der digitalen Welt von Ort zu Ort zu tragen», meint David Treat, Senior Managing Director bei Accenture.



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