JiVS Hackathon @Davos 07.02.2025, 11:09 Uhr

KI, die Menschen und Unternehmen dient

Unter dem Motto «Change the World through Code» hat die Schweizer Data Migration International Group (DMI) vom 21. bis 23. Januar 2025 ihren ersten «JiVS Hackathon» während des WEF veranstaltet. Der Hauptgewinn von 5’000 Schweizer Franken geht an das Team «Inspect».
And the Winner is … Team Inspect, das sich über den Hauptpreis von 5'000 Schweizer Franken freut.
(Quelle: Data Migration International)
Rund 40 Entwicklerinnen und Entwickler aus den unterschiedlichsten Ländern – Algerien, Dubai, Deutschland, Kanada, Österreich, Schweiz, USA etc. – haben sich um das Preisgeld von 5'000 Schweizer Franken beworben. Gewinner des von DMI ausgelobten Preisgelds war das Team «Inspect», das eine KI-gestützte Bilderkennung und -analyse zur Identifizierung und Risikobewertung von Lawinenlagen entwickelte. Die entsprechende Aufgabe hatte das Schweizer WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) gestellt, neben DMI, der SAP Schweiz und Lab42 Mitglied der Preisjury. Der JiVS Hackathon war Teil der Digital Lounge@Davos 2025 von DMI, an der rund 100 Führungskräfte aus der Schweiz und weltweit über die Rolle diskutierten, die künstliche Intelligenz bei der Stärkung der Produktivität von Unternehmen und Volkswirtschaften spielen kann.
Die Zeitspanne zwischen dem Erkennen gefährlicher Lawinenlagen und dem Ergreifen entsprechender Massnahmen ist entscheidend. Je kürzer sie ist, desto geringer das Risiko für die Menschen. Das SLF suchte schon seit einiger Zeit nach einer Lösung, um den bislang papiergebundenen Prozess zur Aufnahme und Bewertung von Lawinenlagen zu beschleunigen. Die Idee war, Fotos, die z. B. Bergführer mit ihren Smartphones aufnehmen, automatisch mithilfe von KI auswerten zu lassen. In nur 36 Stunden entwickelte das Siegerteam unter Rückgriff auf bereits existierende KI-Modelle und -Algorithmen für fahrerloses Fahren eine Lösung, mit der es die Jury beeindruckte. Damit lässt sich zum Beispiel feststellen, ob eine abgegangene Staublawine nur ein ungefährliches lokales Ereignis oder Vorbote einer Gefährdungslage in einem grösserem Gebiet war, der mit Sperrungen und Sprengungen zu begegnen ist.
Den zweiten Platz erzielte das Team «Strike», das eine Aufgabe des Sponsors DMI mit Bravour löste. Unternehmen, die auf eine neue Softwaregeneration wie SAP S/4HANA wechseln, müssen die Struktur ihrer Daten verändern, um sie in das neue System übernehmen zu können. Diese Aufgabe auf der Ebene der Daten selbst zu lösen, ist fehleranfällig. Zuverlässiger ist der Weg über die Anwendungsebene. Dafür benötigen die Unternehmen jedoch so genannte Geschäftsobjekte. Müssen sie neue erstellen, kostet es Zeit sowie Aufwand und erfordert grosse Fachkenntnis. Die Lösung von Team «Strike» nutzt KI-gestützte Chatbots, um Vorschläge zum Design der Objekte zu unterbreiten und bei der Implementierung zu helfen – alles mittels natürlicher Spracheingabe. «Wir werden den Lösungsansatz sicher in unsere eigene Produktentwicklung einfliessen lassen», freut sich Thomas Failer, Gründer und Group-CEO von DMI.
Den dritten Platz belegte Team «Sigma», das einen KI-Chatbot entwickelte, um neueste humanoide Roboter per natürlicher Spracheingabe zu steuern. Die Lösung wurde nicht nur der Jury präsentiert, sondern in Davos auch in der Praxis ausprobiert. Das Team spazierte mit dem Roboter die Promenade entlang und stellt ihm verschiedene Aufgaben. «Solche humanoiden Roboter werden schon bald im Dienstleistungsbereich Einzug halten, darunter auch in Spitälern und Pflegeeinrichtungen», ist Thomas Failer überzeugt.
Rund 100 junge Entwicklerinnen und Entwickler aus aller Welt hatten sich für die Teilnahme am JiVS Hackathon @Davos 2025 beworben. Acht Teams zu jeweils zwei bis drei Mitgliedern wurden schliesslich zugelassen, von denen sechs im Innovation Centre Davos (IDC) an ihren Lösungen arbeiteten und zwei per Online-Übertragung zugeschaltet waren. Neben Thomas Failer gehörten der Preisjury Alexander Finger, CTO der SAP Schweiz AG, Rolf Pfister, einer der Gründer und Forschungsdirektor von Lab42, und Christoph Suter, Gruppenleiter Warn- und Informationssysteme beim SLF, an.

Digital Lounge @Davos 2025: Ideenschmiede, Networking-Event, Jobbörse

Höhepunkt für die Hacker-Teams war die Teilnahme an der Abendveranstaltung im Rahmen der Digital Lounge @Davos 2025 am 22. Januar im Zentrum Guggerbach in Davos. Dort profitierten sie vom Austausch mit führenden Schweizer und internationalen KI-Experten und konnten Kontakte knüpfen, unter denen sich eventuell sogar zukünftige Arbeitgeber befanden.
Rund 100 Führungskräfte aus Schweizer und internationalen Unternehmen hat Thomas Failer zum Besuch der Digital Lounge eingeladen. Zusammen mit führenden Forschenden diskutierten sie über Stand und Zukunft der Entwicklung künstlicher Intelligenz, realistische Einsatzszenarien, aber auch Chancen und Grenzen dieser Technologie und folgten dem anspruchsvollen Vortragsprogramm, unter anderem von
  • Isabel Steinhoff, CEO Dimenteers, AI & VR for the Workplace
  • Pascal Kaufmann, Founder & CEO, Mindfire and AlpineAI
  • Rolf Pfister, Co-Founder & Director of Research, LAB42
  •  Alexander Finger, CTO SAP Switzerland und Sean Kask, Chief AI Strategy Officer, SAP SE
  • Damir Bogdan, CEO of Quantum Basel Corp.
  • Stepan Yunkevich, CTO, LeverX und Emerline
«Für reife und gleichzeitig alternde Gesellschaften und Volkswirtschaften wie die Schweiz bietet KI eine fantastische Chance. Wir können viel produktiver werden, wenn wir das Automatisierungspotenzial von KI – und ich rede hier bewusst nicht nur von generativer KI – zur Lösung konkreter Probleme ausschöpfen. Dadurch kann die Schweiz auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben und attraktiv sein für dringend benötigte junge Talente», ist Thomas Failer überzeugt. «Sowohl die Diskussion als auch die in unserem Hackathon entwickelten Lösungen haben gezeigt: Der Mensch hat das Steuer fest in der Hand, die Befürchtungen in diesem Zusammenhang sind zumindest auf absehbare Zeit unbegründet.»
Aufgrund des Erfolgs mit beiden Veranstaltungen plant Thomas Failer eine Wiederholung im kommenden Jahr. Doch die nächste Konferenz mit Hackathon steht bereits an: auf der Digital Lounge @Lakeside 2025 am 8. August im Schloss Seeburg in Kreuzlingen. Thomas Failer ergänzt: «Die IT-Industrie hat das Potenzial, attraktive und wertschöpfende Arbeitsplätze auch abseits der grossen Wirtschaftszentren zu schaffen. Als Schweizer Unternehmer sehe ich mich hier ganz persönlich in der Verantwortung.»


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