Jetzt ausprobieren! 13.07.2023, 14:21 Uhr

Google KI-Chatbot: «Bard» startet in der Schweiz

Googles «Bard», der KI-Textroboter, wird real in der Schweiz. Verfügbar in über 40 Sprachen weltweit, kann auf Antworten des Chatbots auch in der Schweiz zurückgegriffen werden. Computerworld kennt die Details und erklärt die neuen Funktionen.
(Quelle: Alphabet)
Ab sofort kann «Bard» via bard.google.com in der Schweiz, in ganz Europa und vielen weiteren Regionen weltweit genutzt werden. Google selbst bezeichnet «Bard» zwar noch offiziell als «KI-Experiment», dennoch wird der Chatbot ab sofort in über 40 Sprachen verfügbar sein, darunter Deutsch, Französisch, Italienisch, aber auch in Sprachen wie Arabisch, Hindi oder Spanisch. Ausserdem wird der «intelligente» Assistent mit neuen Funktionen ausgestattet sein.
«Bard» ist Googles neuer Chatbot, noch allerdings ein Experiment.
Quelle: Alphabet
Für, nach eigenen Angaben, «höhere Produktivität und spezifische Wünsche» wird «Bard» mit folgenden Funktionen und Features ausgestattet:
  • Antworten anhören statt lesen: Nutzerinnen und Nutzer können ab heute die Antworten von «Bard» auch anhören. Das soll besonders dann hilfreich sein, wenn die richtige Aussprache eines Worts angehört oder ein Gedicht vorgelesen werden soll.
  • Anpinnen, Organisieren und Ändern von Konversationen: Basierend auf den Rückmeldungen aus der Usergemeinde hat Google die Möglichkeit zum Anpinnen und Umbenennen einer Unterhaltung mit «Bard» eingeführt. Damit lassen sich Prompts später nochmals aufrufen. Wenn jemand «Bard» zum Beispiel bittet, Tipps für den Vergleich von Outdoor-Sportarten zu geben, können diese Tipps später wieder aufgerufen werden.
  • Neue Exportmöglichkeiten für Code: Google hat vermehrt Anfragen für die Verwendung von «Bard» für Programmieraufgaben erhalten. «Bard» verfügt neu über eine Funktion, mit der Python-Code nicht nur wie bisher zu Google Colab, sondern auch nach Replit exportiert werden kann.
  • Antworten mit anderen teilen: Neu kann der «Bard»-Chat teilweise oder gesamthaft mit dem eigenen Netzwerk geteilt werden. Diese Funktion ist in über 40 Sprachen verfügbar.
  • Bilder in Prompts verwenden: Bereits auf der I/O-Konferenz im Mai kündigte Google an, dass die Fähigkeiten von «Google Lens» in «Bard» eingesetzt werden sollen. Das neue Feature kann helfen, mehr Informationen zu einem Bild zur Verfügung zu stellen oder Verwendung finden, um Inspiration für einen Text zu einem Bild zu bekommen, so Google. Auch die Verwendung als Dankeskarte für ein Geschenk ist möglich. Ab sofort können Bilder zusammen mit Prompts hochgeladen werden. Diese Funktion ist allerdings nur auf Englisch verfügbar, weitere Sprachen sollen bald folgen.

«Bard» zum Testen frei zugänglich

Googles Textroboter «Bard» steht ab sofort zum Ausprobieren zur Verfügung. Als Teil von Googles Ansatz im Bereich der KI wurde für diese Erweiterung proaktiv mit Fachpersonen, politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammengearbeitet, so der Konzern; Bard basiert auf den KI-Prinzipien von Google. Den Nutzerinnen und Nutzern steht eine «Bard»-Datenschutz-Hilfe zur Verfügung, die einfache Erklärungen zum Thema Datenschutz bietet.
Im Blogpost von «Bards» Product Management Director Jack Krawczyk können Sie mehr zum Start von «Bard» erfahren.
Lernfähig: Computerworld hat den Chatbot «Bard» kurz angetestet, ihn aufgerufen (ein Google-Account ist nötig!) und ihm die Frage gestellt, an welcher der Textroboter letztens scheiterte. Hier noch einmal die Frage: «Von welchen neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops kann ich meinem neun Jahre alten Kind erzählen?». Diesmal patzte der Chatbot nicht. Hier, im linken, miniaturisierten Bild (zum Grossklicken!) die Antwort.
«Bard» antwortet diesmal korrekt.
Quelle: Alphabet
Computerworld meint: Google lässt den Ankündigungen, die auf seiner Entwicklermesse I/O gemacht wurden, nun Taten folgen. Das ist gut so. Denn Konkurrenz (zu ChatGPT) belebt das Geschäft. Wie gut diese Konkurrenz aber nun tatsächlich ist, muss die Zeit zeigen. «Bard» wird sicherlich an seiner Qualität, aber auch (ethischen) KI-Grundsätzen gemessen. Alphabet als Gesamtkonzern hinter «Bard» wiederum an seinen Datenschutzrichtlinien. Auch Computerworld bleibt wachsam und wird den neuen Textroboter «Bard» demnächst genauer unter die Lupe nehmen.



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