«Es herrscht hohe Dynamik in der IT-Branche»
Edge Computing im Lamborghini
CW: In welchen Bereichen sehen Sie noch Verbesserungspotenzial bei den Lösungen?
Krieg: Das Lösungsportfolio von VMware ist aus meiner Sicht umfassend. Bei den aktuellen Neuerungen geht es uns primär nicht um die Erweiterung des Portfolios, sondern vielmehr um eine noch bequemere Nutzung der Lösungen. Aus diesem Grund haben wir kürzlich vSphere+ und vSan+ angekündigt. Eine Erweiterung unserer Kernprodukte, die nun vollautomatisch aus der Cloud verwaltet werden können. Das ermöglicht die Auslagerung vieler operativer Aufgaben, während der Fokus auf IT-Bereiche gelegt werden kann, die einen grundlegenden Mehrwert für das Unternehmen darstellen.
Darüber hinaus investieren wir aktuell stark in unsere Edge-Lösungen, die beispielsweise durch den VMware Edge Compute Stack die Rechenkapazität näher an die physische Anwendung in Fabriken oder Geschäftsfilialen rücken. Kürzlich wurde unter anderem die britische Polizei mit Edge-Lösungen ausgestattet. Und sogar ein Lamborghini Huracan diente als Einsatzgebiet einer Edge-Lösung.
CW: Welche Pläne haben Sie mit VMware im lokalen Markt?
Krieg: Wir verspüren aktuell einen regelrechten Ansturm auf unser Produkteportfolio rund um VMware Tanzu und freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern viele spannende Projekte verfolgen zu dürfen. Trotz des grossen Fokus auf die Modernisierung von Anwendungen ist es entscheidend, die bestehenden IT-Investitionen zu schützen. Das erreichen wir, indem wir in strategischer Zusammenarbeit mit Hyperscalern wie AWS, Google, Microsoft und Oracle die VMware Cloud Foundation als nativen Service in der Public Cloud anbieten.
Es wird erwartet, dass alle genannten Public-Cloud-Partner Geo-Location Switzerland und das damit verbundene VMware-Cloud-Service-Angebot in absehbarer Zeit einführen werden. Das dürfte weitere interessante Möglichkeiten eröffnen und Innovationen vorantreiben.
CW: Zusätzliche Möglichkeiten dürften sich durch die Broadcom-Übernahme ergeben. Welche Veränderungen erwarten Sie?
Krieg: Leider muss ich hier passen. Wir befinden uns in der «Quiet Period», in der ich keinen Kommentar zu dem Thema abgeben darf.
Zur Firma
VMware
wurde 1998 von fünf Studenten der Universität of California in Palo Alto gegründet. Fünf Jahre später kündigte der damalige Storage-Anbieter EMC an, VMware für einen Betrag von 625 Millionen US-Dollar kaufen zu wollen. Im Zuge der Übernahme von EMC durch Dell 2016 gab es Massenentlassungen bei VMware. Die Marke blieb aber Teil des Portfolios. Im Mai dieses Jahres schliesslich kündigte Broadcom an, VMware herauslösen und in eine eigene Firma umwandeln zu wollen. Ein Kaufpreis von 61 Milliarden US-Dollar steht im Raum.