11.02.2011, 11:21 Uhr
Geotagging mit iPhone und Android
Die App «Geotag Fotos Pro» macht Geotagging einfacher denn je. Mit minimalstem Aufwand lassen sich GPS-Daten aufzeichnen, auf den Rechner übertragen und mit den zugehörigen Fotos verbinden.
Geotagging wäre eigentlich eine feine Sache: Die Kamera ermittelt bei jeder Aufnahme ihre aktuelle Position und speichert die Koordinaten direkt in den einzelnen Fotos. Später auf dem Computer können in spezialisierten Programmen die Aufnahmeorte auf einer Karte abgerufen werden. Doch weil nur die wenigsten Kameras dazu in der Lage sind, weichen viele Fotografen auf externe GPS-Logger zurück, die zum Beispiel am Rucksack oder an der Kameratasche befestigt werden. Solche Lösungen können jedoch nicht wirklich befriedigen, da das Auslesen der Daten und die Verknüpfung mit den Fotos meistens ziemlich umständlich ist. Doch jetzt wird alles besser. Die iPhone-App «Geotag Fotos Pro» (Fr. 4.40) macht sowohl die Erfassung der Koordinaten als auch die Einbettung in die Fotos zum Kinderspiel. (Auch als Android-Version verfügbar, für 2.99 Euro)
Aufzeichnung der Positionen
Einmal aktiviert, zeichnet die App kontinuierlich die aktuelle Position auf – auch dann, wenn eine andere App im Vordergrund arbeitet oder das iPhone verriegelt ist. Wie häufig diese gespeichert wird, ist dem Benutzer überlassen. Wer zum Beispiel die eigene Position alle 30 Sekunden aktualisiert, erhält als Fussgänger in den meisten Fällen eine ausreichende Genauigkeit, während der Batterieverbrauch praktisch nicht ins Gewicht fällt. Die Koordinaten werden im standardisierten GPX-Format gespeichert, wobei für jeden Trip eine neue Datei angelegt werden kann. Ob jedoch dieser Trip eine Stunde oder einen Monat dauert, bleibt dem Anwender überlassen; eine Aufzeichnung kann nämlich jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden. Nächste Seite: Verknüpfung mit den Fotos
Verknüpfung mit den Fotos
Doch die Aufzeichnung der Koordinaten ist ja bekanntlich nur die halbe Miete. Wenn es darum geht, diese nun mit den Fotos zu verknüpfen, bietet Geotag Photos Pro eine simple, aber fast schon geniale Lösung an. Zuerst werden alle neuen GPX-Dateien mit einem Tipp direkt vom iPhone auf den Server des Herstellers übertragen. Wieder zu Hause, muss lediglich im Broser eine Java-Anwendung gestartet werden. Nachdem der Ordner mit den Bildern angegeben wurde, schreibt diese Anwendung die Koordinaten in die EXIF-Daten der Bilder. Fertig. Unterstützt werden natürlich JPEG-Bilder. Wer auch RAW-Dateien taggen möchte, muss zuvor in der Java-Anwendung mit einem Klick die (ebenfalls kostenlose) Software «ExifTool» herunterladen. Diese wird jedoch nicht vom Anwender bedient, sondern dient der Java-Anwendung als unsichbar agierende Hilfskraft. Die Java-Anwendung läuft übrigens auf Macs, Windows- und Linux-Rechnern. Und auch wenn einige Anwender beim Begriff «Java» eine Gänsehaut bekommen: Die Software gefällt vor allem durch ihre einfache und aufgeräumte Oberfläche, die leider in dieser Kategorie keine Selbstverständlichkeit ist. Nächste Seite: Alternative Verknüpfungen und Fazit
Alternative Verknüpfungen
Wer jedoch – aus welchen Gründen auch immer – die Verknüpfung in einem Programm wie «Geosetter» (Windows) oder «GPSPhotoLinker» (Mac) vornehmen möchte, wird ebenfalls bedient. In solchen Fällen wird das iPhone einfach mit iTunes verbunden und die Datei auf den Schreibtisch gezogen. Von dort aus kann die GPX-Datei in einer passenden Software ausgewertet werden. Doch mit diesen Dateien können nicht nur Fotos getaggt, sondern in den entsprechenden Programmen auch die Streckenführung angezeigt werden.
Fazit
Geotag Fotos Pro erleichtert das Geotagging von Fotos enorm. Die angenehm zu bedienende App agiert dezent im Hintergrund, ohne den Akku des iPhones zu stark zu belasten. Mit minimalen Aufwand werden die Daten auf die Server übertragen und später mit wenigen Klicks in die Fotos eingebunden. Und wer sich nicht gleich in Unkosten stürzen möchte, kann sich zuerst an der eingeschränkten, aberkostenlosen Light-Version versuchen.
Harald Schodl