Swisstopo
15.02.2018, 14:18 Uhr
Das Schweizer Mittelland im 3D-Modell
Was liegt im Untergrund des Schweizer Mittellands? Im 3D-Modell GeoMol der Landesgeologie von Swisstopo kann er entdeckt werden.
Die Landesgeologie von Swisstopo hat im Rahmen des Projekts GeoMol ein 3D-Modell des Molassebeckens vom Genfer- bis zum Bodensee erarbeitet. Es zeigt den geologischen Aufbau unter dem dicht besiedelten Mittelland. Realisiert hat das Projekt Swisstopo in Zusammenarbeit mit den Kantonen, Hochschulen und Fachorganisationen. Ebenfalls beteiligt waren die Fachstellen für Geologie in Baden-Württemberg und Frankreich.
Mehrere Lagen
Die oberste Lage des 3D-Modells entspricht der Erdoberfläche und beruht primär auf den bestehenden geologischen Karten und dem digitalen Höhenmodell von Swisstopo. Für den tiefen- und volumenmässig grössten Anteil des Modells wurden seismische Daten (aneinandergereiht rund 5000 Kilometer) und die Daten von über 60 Tiefbohrungen verwendet. Diese wurden im Laufe der letzten 50 Jahren von diversen Öl- und Gasexplorationsfirmen aufgenommen und dem Projekt GeoMol zur Verfügung gestellt. Sie haben einen grossen Beitrag geleistet, damit die dreidimensionale Darstellung von geologischen Schichten und Störungen im Untergrund realisiert werden konnte.
Ein 3D-Modell mit breitem Nutzen
Die Anwendungsmöglichkeiten eines 3D-Modells sind vielfältig. Eine verlässliche Darstellung des Untergrunds hilft zum Beispiel bei der Förderung und Gewinnung von mineralischen Rohstoffen und bei der Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle. Bereits im Einsatz steht GeoMol bei der Projektleitung von Cargo sous terrain oder den Fachleuten der Geothermie-Projekte in der Westschweiz. GeoMol spielt auch eine Rolle in der Raumplanung. Mit steigender Nachfrage nach der Nutzung des Untergrunds treten vermehrt raumplanerische Fragen in den Vordergrund.
Als nächsten Schritt erarbeitet die Landesgeologie Temperaturmodelle des Untergrunds, die in das geologische 3D-Modell einfliessen werden. Damit kann GeoMol dereinst als Planungsinstrument für die Nutzung von Erdwärme und Geothermie dienen. Denkbar sind auch Anwendungsbereiche wie die CO2-Speicherung im Untergrund oder das Darstellen von Erdbebenrisiken.