06.01.2005, 00:00 Uhr
Tools alleine reichen nicht
Firmen verwenden immer häufiger Werkzeuge, um Anwendungen zu testen. Die Automatisierung kann sinnvollsein, ersetzt aber nicht den Software-Test von Menschenhand.
Die Marktforscherin IDC beziffert das Umsatzwachstum im weltweiten Geschäft mit automatisierten Testprogrammen auf 8,3 Prozent 2003 und rechnet bis 2007 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 9,3 Prozent. Die Gründe für die Bewegung hin zum automatisierten Testen liegen einerseits im Wunsch nach exakten und wiederholbaren Prozessen, andererseits in der zunehmend integrierten Natur der IT-Systeme und in der Reife der Testp rodukte selbst.
Hersteller wie Mercury, Segue Software, Compuware, IBM Rational, Radview Software und Empirix offerieren Produkte zum Testen von Client-Server-Software und Web-basierten Applikationen sowie von Mainframe-Systemen. Die Werkzeuge verfügen meistens über Schnittstellen zur Programmierung von Test-Scripts. Daneben sind oft Reporting-, Diagnose- und Monitoring-Tools zur Überwachung der Software im Angebot enthalten. Die Vorteile solcher Testsuiten werden deutlich, wenn Applikationen laufend verändert und Tests ständig wiederholt werden müssen. Hier macht die Automatisierung Sinn, da es sich lohnt, die Werkzeuge aufzusetzen. Sind auch die Tests richtig durchdacht, so liefern die Tools genaue Resultate. Insbesondere für betriebskritische Anwendungen ist ein solcher Aufwand gerechtfertigt.Daneben ist das Testen von Menschenhand aber nach wie vor notwendig, speziell bei funktionalen Tests. Applikationen, die nur durch automatisierte Tools geprüft werden, weisen oft gravierende Fehler auf. Manuelle Tests sind grundsätzlich immer dort sinnvoll, wo eine Prüfung ohne Wiederholung vorgenommen wird.
Testwerkzeuge kosten zwischen 5000 und 10000 Dollar, während für so genannte Performance-Tools bis zu 200000 Dollar zu berappen sind. Günstiger hingegen fallen Open-Source-Werkzeuge aus. Diese sind meist weniger ausgereift als kommerzielle Produkte, und Anwender benötigen gute Programmierkenntnisse, um solche Tools vernünftig einsetzen zu können. Doch lassen sich damit immerhin einige Tausend Dollar sparen.