«Wer sich nicht verändert, hat nicht gelebt»
Strategie gegen den Fachkräftemangel
CW: Inwieweit spüren Sie den Fachkräftemangel in der ICT und was unternehmen Sie dagegen?
Kistler: Natürlich fehlt immer ein spezifisches Wissen oder man hat einen Ressourcen-Engpass in den Projekten. An diesen Umstand haben wir uns mittlerweile gewöhnt und versuchen hier, unsere Teams effizient einzusetzen. Uns ist es wichtig, dass wir weiterhin Lehrlinge ausbilden und anschliessend bei uns beschäftigen können. Dies gelingt uns gut und darauf sind wir auch stolz.
CW: Wie fördern Sie Diversität im Unternehmen? Wie hoch ist der Anteil weiblicher Fachkräfte und von über 50-Jährigen bei Baggenstos?
Kistler: Wir hätten gerne mehr weibliche Fachkräfte bei uns. Allerdings schafft es leider unsere Branche nicht, den Informatikberuf für Frauen attraktiver zu gestalten. Wir haben einen Frauenanteil von 10 Prozent. Die Kollegen mit langjähriger, wichtiger Erfahrung machen 15 Prozent der Belegschaft aus.
CW: Wer viel arbeitet, braucht viel Energie. Wie lautet Ihr Restaurant-Tipp für das Mittagessen?
Kistler: In Zeiten von Corona waren der Coop und die Pizzakuriere bei Office-Tagen in Wallisellen zuständig für Energiegewinnung. Nun bin ich aber froh, dass wir wieder in der lokalen Gastrobranche Kunden sein dürfen. Meine Empfehlung ist das «Sign» an der Bahnhofstrasse in Wallisellen.
CW: Wie laden Sie Ihre Batterien wieder auf?
Kistler: In den Bergen, im Tessin, auf Reisen im VW-Bus und an Kletterwänden. Ski- und Hochtouren nutze ich, um abzuschalten.
CW: Kommen Ihnen dann in der entspannten und kreativen Atmosphäre auch neue Ideen?
Kistler: So entspannt ist das Ambiente meist nicht. Aber danach ist der Kopf wieder «gelüftet» und somit kommen auch die Gedanken für Ideen und der Antrieb für Veränderungen, die einen meistens weiterbringen.
CW: Welches ist Ihr nächstes Projekt?
Kistler: Die Cyberkriminalität ist seit einiger Zeit auch in unserem Kundenumfeld sehr real geworden. Hier möchten wir mit den bewährten Cloud-Lösungen von Microsoft unsere Kunden bestmöglich schützen und entsprechend die Awareness auf allen Stufen der Unternehmen für dieses sehr wichtige Thema schaffen.
Zur Person
Michael Kistler
ist seit Januar 2013 CEO und Mitaktionär bei Baggenstos. Er stiess im Juni 2008 zu Baggenstos durch die Übernahme von NetCommunications. Die Firma hatte Kistler zuvor während zehn Jahren als CEO und Mitinhaber geführt. 1997 hatte er das Studium der Informatik an der ITA Zürich abgeschlossen.