Auf einen Kaffee mit Marc Holitscher
27.07.2021, 05:49 Uhr
«Ich habe einen sonderbaren Musikgeschmack»
Marc Holitscher ist National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung der Microsoft Schweiz. Im Interview spricht er über Innovation und was er sich für die Schweiz diesbezüglich wünscht.
Marc Holitscher ist National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz
(Quelle: Microsoft)
Computerworld: Das nächste grosse Ding in der IT ist ...
Marc Holitscher: Ich bin kein Fan von Hype-Themen. Vielmehr glaube ich, dass wir erst an der Oberfläche der Cloud-Transformation kratzen, geschweige denn der datenbasierten Wertschöpfung. Kein Grund also weiterzuhetzen.
CW: Diese Innovation hat Sie zuletzt beeindruckt ...
Holitscher: Dass innerhalb kürzester Zeit wirksame Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt wurden. Was viele nicht wissen: Ohne Cloud-Technologie wäre das schlicht nicht möglich gewesen.
CW: Das innovativste Schweizer Tech-Unternehmen ist ...
Holitscher: Maxon beeindruckt mich. Sie haben die Motoren für den Ingenuity-Helikopter gebaut, der kürzlich als erstes Fluggerät überhaupt auf dem Mars abgehoben ist.
CW: Für das Innovationsland Schweiz würden Sie sich Folgendes wünschen ...
Holitscher: Eine grundsätzlich optimistische Haltung gegenüber neuen Technologien und ihren Möglichkeiten. Das heisst nicht, dass man sich auch mit deren Herausforderungen auseinandersetzen soll. In jüngster Zeit wird der Diskurs aber zu stark aus einer Risikoperspektive heraus geführt und das bedauere ich.
CW: Ihr Vorbild ist ...
Holitscher: Alexander der Grosse. Er ist ungeachtet der damals sehr eingeschränkten Voraussetzungen an die absoluten Grenzen des Bekannten und Denkbaren gegangen.
CW: Ihre grösste Tugend ...
Holitscher: Persönliche Integrität ist sehr wichtig für mich.
CW: Auf diesen Social Networks sind Sie unterwegs ...
Holitscher: Man findet mich auf Twitter.
CW: Mit dieser berühmten Person würden Sie sich gerne einmal unterhalten ...
Holitscher: Ich unterhalte mich prinzipiell gerne mit interessanten Menschen, ob berühmt oder nicht.
CW: Der Spitzname in Ihrer Jugend lautete ...
Holitscher: Meine Freunde nannten mich Memo. Ich glaube, weil ich ein gutes Gedächtnis hatte. Dummerweise kann ich mich nicht mehr erinnern.
CW: Wenn Sie nicht bei Ihrer jetzigen Firma arbeiten würden, käme folgender Job infrage ...
Holitscher: Ich würde gerne wieder wissenschaftlich arbeiten und unterrichten. Ich habe über zehn Jahre eigene Lehrveranstaltungen an der Universität Zürich geführt. Wissen zu erarbeiten und zu vermitteln, macht mir viel Freude.