Nach massiver Kritik
07.03.2019, 14:28 Uhr
Zuckerberg verspricht mehr Datenschutz bei Facebook
Das könnte der Moment des grössten Wandels in der 15-jährigen Geschichte von Facebook sein: Mark Zuckerberg verspricht, dass der Schutz der Privatsphäre künftig das Fundament des Online-Netzwerks sein werde. Doch viele Details bleiben zunächst offen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat nach der massiven Kritik der vergangenen Monate angekündigt, das Online-Netzwerk stärker auf den Schutz der Privatsphäre auszurichten. «Ich glaube, dass die Kommunikation sich in der Zukunft zunehmend auf vertrauliche, verschlüsselte Dienste verlagern wird, in denen die Menschen sich darauf verlassen können, dass das, was sie einander mitteilen, sicher bleibt», schrieb Zuckerberg am Mittwoch. An dieser Zukunft wolle Facebook mitarbeiten.
Das weltgrösste Online-Netzwerk war insbesondere nach dem Ausbruch des Datenskandals um Cambridge Analytica scharf für den Umgang mit Nutzerdaten kritisiert worden. «Ich verstehe, dass viele Leute nicht glauben, dass Facebook eine solche auf Privatsphäre fokussierte Plattform aufbauen würde oder wollte», räumte Zuckerberg ein. Das Online-Netzwerk habe nicht den Ruf, auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Dienste zu entwickeln.
Kategorisches Umdenken
Die Ankündigung von Mittwoch bedeutet tatsächlich ein kategorisches Umdenken im Vergleich zu Zuckerbergs Einstellung in den frühen Jahren von Facebook. Damals hatte er noch erklärt, der Trend gehe dazu, dass Menschen immer mehr über sich öffentlich machen. Facebook war wiederholt in Konflikte mit Datenschützern und Aufsichtsbehörden geraten, als der Konzern die Grenzen bei der Öffnung der Privatsphäre austestete.
Jetzt kündigte Zuckerberg an, mehr Angebote des Konzerns würden eine Komplett-Verschlüsselung nach dem Vorbild des Chatdienstes WhatsApp bekommen. Bei der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können die Inhalte einer Unterhaltung nur von Absender und Empfänger eingesehen werden. Sie verhindere, dass andere - «uns inklusive - sehen, was Menschen in unseren Diensten teilen», schrieb auch Zuckerberg.
Weitere Dienste wie Videochats, E-Commerce-Angebote, Bezahl-Services würden auf dieser abgesicherten Basis aufbauen. Er rechne damit, dass in wenigen Jahren WhatsApp und der zweite Chatdienst des Konzerns, der Facebook Messenger, zum zentralen Weg werden, über den Menschen auf der Plattform kommunizieren, prognostizierte Zuckerberg.
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Quelle: FWC