Nach Datenskandal
03.04.2018, 15:06 Uhr
Facebook benötigt Jahre für Lösung der Probleme
Mark Zuckerberg stellt sich der Kritik um den Datenskandal bei Facebook: Man sei die Probleme zu langsam angegangen, und es würde einige Jahre dauern, bis man sich "aus dem Loch herausgegraben" habe.
Facebook wird nach Bekunden von Gründer und Chef Mark Zuckerberg noch Jahre brauchen, um die aktuellen Probleme mit den Schattenseiten des weltgrössten Online-Netzwerks in Griff zu bekommen. Facebook habe anfangs nur die positiven Seiten der Plattform im Blick gehabt, räumte der 33-Jährige in einem Interview der Website «Vox» ein. «Als wir loslegten, dachte wir daran, wie gut es wäre, wenn sich alle vernetzten könnten, wenn jeder eine Stimme hätte.» Daher habe man auch nicht genug auf die Möglichkeiten geachtet, wie dies auch negativ genutzt werden könne. «Ich denke, jetzt fokussieren sich die Leute angemessenerweise auch auf die Risiken und Schattenseiten», sagte Zuckerberg.
Facebook steht seit Jahren in der Kritik wegen Hassrede, Mobbings und Terror-Propaganda auf der Plattform. Danach kam hinzu, dass das Netzwerk im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 für eine beispiellose Kampagne aus Russland missbraucht wurde, die soziale Spannungen in den USA anheizen und Donald Trump helfen sollte. Zuletzt entbrannte eine Datenschutz-Skandal, weil ein App-Entwickler Informationen von Dutzenden Millionen Nutzern an die Analysefirma Cambridge Analytica weitergeben konnte.
Facebook sei die Probleme zu langsam angegangen, sagte Zuckerberg, der sich bereits seit dem Jahreswechsel sehr selbstkritisch zeigt. Zugleich sei man nicht untätig gewesen und beispielsweise dabei, die Zahl der Mitarbeiter im Sicherheitsbereich auf 20.000 zu verdoppeln. Damit sind etwa die Menschen gemeint, welche Facebook-Posts auf verstörende oder illegale Inhalte prüfen.
«Wir werden uns aus diesem Loch herausgraben, aber es wird einige Jahre dauern», sagte Zuckerberg. «Ich wünschte, ich könnte all diese Probleme in drei oder sechs Monaten lösen, aber ich denke, die Realität ist, dass es bei einigen dieser Fragen einfach länger dauern wird.» Zugleich hoffe er, zum Jahresende Fortschritte zu sehen.