04.11.2010, 11:00 Uhr

Facebook will am Smartphone-Kuchen mitnaschen

Das soziale Netzwerk Facebook versucht, sich verstärkt auch auf den Mobiltelefonen seiner 500 Millionen Nutzer zu etablieren.
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Mark Zuckerberg - CEO von Facebook
Thomas Cloer ist Redaktor bei unserer deutschen Schwesterpublikation Computerwoche
Facebook drängt verstärkt aufs Smartphone: Dafür möchte das Social Network zunächst die Schnäppchenjäger ködern. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kündigte einen neuen Dienst an, bei dem Unternehmen Sonderangebote an Facebook-Mitglieder in ihrer Nähe verteilen können. Das Angebot mit dem Namen Facebook Deals startet vorerst allerdings nur in den USA.
Mit dem Schnäppchen-Service gibt Facebook seinen Nutzern einen stärkeren Anreiz, das Netzwerk auch unterwegs zu nutzen. Das Angebot läuft über den Dienst Facebook Places, bei dem sich Anwender an seinem aktuellen Ort «anmelden» können. Schon bisher konnte ein Nutzer seinen Facebook-Freunden zeigen, wo er sich gerade aufhält. Branchenexperten rechnen damit, dass das Deals-Angebot dem lokalen Dienst einen kräftigen Schub geben wird. Die zunächst mehr als 20 Facebook-Partner überbieten sich zum Start mit Angeboten. So will die Modefirma Gap 10.'00 Jeans an die ersten Facebook-Nutzer verschenken, die in ihren US-Läden «einchecken». Bei H&M gibt es 20 Prozent Rabatt.
Zuckerberg dementierte allerdings erneut Spekulationen, dass Facebook ein eigenes Mobiltelefon auf den Markt bringen wolle. Vielmehr bekrftigen die Ankndigungen die Strategie, Facebook auf allen mobilen Plattformen (dazu gehrt aus Zuckerbergs Sicht allerdings nicht das iPad) in eine starke Position zu bringen. Aktuell greifen bereits 200 Millionen Facebook-Mitglieder mobil auf die Plattform zu. Zuckerbergs erklärtes Ziel ist es, mit Facebook alle Lebensbereiche zu vernetzen. Hier gibt es allerdings noch eine Menge zu tun - aktuell werden ortsbezogene Dienste (Location Based Services) gerade mal von einem Prozent der US-Bevölkerung genutzt, wie die «New York Times» unter Berufung auf das Pew Internet & American Life Project berichtet.
Neben Deals hat Facebook auch eine Reihe neuer Programmierschnittstellen vorgestellt. Diese APIs ermöglichen die Nutzung von Facebook für die Anmeldung in Third-Party-Mobilanwendungen (Single Sign-On, kurz SSO) und deutlich erweiterten Zugriff auf die Places-Funktionen.
Ausserdem gibt es neue Versionen der Facebook-Apps für iPhone und Android, die jetzt beide Facebook-Gruppen und -Orte unterstützen. Für die bislang eher stiefmütterlich behandelte Android-App versprach Zuckerberg künftig Feature-Parität mit dem iPhone-Pendant.
Thomas Cloer



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