Schweizer vernachlässigen Privacy-Einstellungen
Nur 52 Prozent kümmern sich um Privacy-Einstellungen
Das wirksamste Mittel zur Troll-Prävention ist laut dem Comparis-Digitalexperten Jean-Claude Frick eine regelmässige Kontrolle der Einstellungen zur eigenen Privatsphäre. Zudem sollten User nach Policy-Anpassungen der Anbieter ihre Einstellungen aktiv anpassen. «Je weniger persönliche Informationen einsehbar sind und je klarer der Kreis der Leute eingeschränkt wird, der eigene Beiträge sehen darf, desto besser. Wer die Privatsphäre im Netz schützt, bietet weniger Angriffsfläche für Shitstorms und stellt Trolle ins Abseits», so Frick.
Genau das macht aktuell aber bloss jeder Zweite: Nur 52 Prozent der Befragten achten bewusst auf die eigenen Privacy-Einstellungen auf Social-Media-Plattformen. Damit steht der Schutz der eigenen Online-Inhalte klar abgeschlagen hinter den weit verbreiteten klassischen Schutzmassnahmen im Internet: 67 Prozent der Befragten nutzen Online-Banking nur auf dem eigenen Computer. Und 63 Prozent aktualisieren regelmässig ihre Programme.
Wenig Vertrauen in soziale Netzwerke
Der sorglose Umgang mit den eigenen Privat-Einstellungen steht im Widerspruch zum geringen Vertrauen in die sozialen Netzwerke. So haben die Befragten weit weniger Vertrauen in Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter (Wert 4,0 auf der Vertrauensskala von 1 bis 10), Chat- und Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Snapchat (4,9) und Business-Netzwerke wie Linkedin und Xing (4,9) als in die Spitzenreiter Banken (7,2) und Behörden (7,1). Einzig Dating-Portale werden mit einem Wert von 3,4 noch schlechter bewertet.