ZHAW-Studie 08.10.2018, 14:39 Uhr

Schweizer Firmen behandeln Datenschutz stiefmütterlich

Anspruch und Realität in Bezug auf Datenschutz klaffen in Schweizer Unternehmen auseinander, zeigt eine ZHAW-Studie. Demnach stellen KMU kaum entsprechende Ressourcen zur Verfügung. In 70 Prozent der befragten Firmen fehlt es an Datenschutzbeauftragten.
Für viele Schweizer KMU ist der Datenschutz wichtig, praktiziert wird er aber kaum
(Quelle: Foto: Fotolia / marog-pixcells)
Die von der ZHAW durchgeführte Studie «Datenschutz in Schweizer Unternehmen 2018» zeigt einerseits, dass ein Grossteil der befragten Unternehmen dem Datenschutz eine hohe Bedeutung beimisst. Andererseits zeigt die Erhebung aber, dass für den Datenschutz in Schweizer KMU kaum Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
«Datenschutz ist oft nicht budgetiert. In 70 Prozent der befragten Unternehmen fehlt es darüber hinaus an Datenschutzbeauftragten», fasst Nico Ebert, ZHAW-Forscher und Mitautor der Studie, die Ergebnisse zusammen. Zudem gebe es kaum formalisierte Abläufe und Schulungen im Zusammenhang mit Datenschutz. Das zeige, dass der Datenschutz in Schweizer Unternehmen noch nicht systematisch umgesetzt werde. Dies trotz der derzeitigen Relevanz des Themas aufgrund der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie der damit verbundenen bevorstehenden Revision und Verschärfung des Schweizer Datenschutzgesetzes.

EU-Datenschutzgrundverordnung, was ist das?

Um Verständnis darüber zu erlangen, wie Schweizer Unternehmen mit Personendaten von Kunden und Mitarbeitenden umgehen, befragten das Institut für Wirtschaftsinformatik und das Zentrum für Sozialrecht der ZHAW School of Management and Law 265 überwiegend kleine und mittlere Deutschschweizer Unternehmen. Diese Unternehmen bilden gemäss Michael Widmer, ZHAW-Forscher und Mitautor der Studie, «im Hinblick auf ihre Grössenverteilung die durch KMU-geprägte Unternehmenslandschaft der Schweiz weitgehend ab».
Die Hälfte der Unternehmen kennt sich gemäss Erhebung zumindest teilweise im aktuellen Datenschutzgesetz der Schweiz aus. «Deutlich weniger bekannt ist allerdings die neue EU-Datenschutzgrundverordnung», sagt Widmer. Nur ein Viertel der befragten Unternehmen geht hier davon aus, dass sie von der DSGVO betroffen sein werden. «Dies steht im Gegensatz zu der Einschätzung von Juristen und anderen Experten», gibt der ZHAW-Forscher zu Bedenken. Nach Experteneinschätzung wird die DSGVO das Gros der Schweizer Unternehmen betreffen.
Die komplette Studie «Datenschutz in Schweizer Unternehmen 2018» kann hier heruntergeladen werden.

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So ist es bei Schweizer Firmen um den Datenschutz bestellt




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