Digital Trust Label 19.01.2022, 06:44 Uhr

Kennzeichnung für Digitales Vertrauen lanciert

Die Nutzerinnen und Nutzer von digitalen Dienstleistungen sollen künftig anghand einer Kennzeichnung besonders vertrauenswürdige Services erkennen können. Zu diesem Zweck ist von der Swiss Digital Initiative das Digital Trust Label aus der Taufe gehoben worden.
Virtuell via Zoom-Konferenz wurde der Start des Digital Trust Labels bekanntgegeben
(Quelle: Screenshot: jst/nmgz)
Tägliche Berichte über erfolgreiche Hackerangriffe und Datendiebstähle haben in letzter Zeit nicht gerade das Vertrauen in digitale Services gefördert. Damit Nutzerinnen und Nutzer künftig vertrauenswürdige digitale Dienste besser erkennen können, wurde nun offiziell das Digital Trust Label vorgestellt und lanciert.
«Ähnlich wie das Bio-Label und die Nährwert-Tabelle für die analoge Welt dient das Digital Trust Label als Vertrauenssiegel in der digitalen Welt», umreisst Doris Leuthard, Alt-Bundesrätin und Präsidentin der Stiftung Swiss Digital Initiative, anlässlich einer virtuellen Pressekonferenz Sinn und Zweck der Kennzeichnung.
Anhand des Digital Trust Labels sollen Nutzerinnen und Nutzer von digitalen Diensten in Zukunft leicht erkennen können, dass diese besonders vertrauenswürdig sind
Quelle: Digital Trust Label
Denn das Digital Trust Label soll die Vertrauenswürdigkeit einer digitalen Anwendung, wie einer Website oder App, in einer klaren, visuellen und nicht-technischen Sprache zeigen, die jeder verstehen kann. Um sich mit dem Vertrauenssiegel brüsten zu können, werden die digitalen Anwendungen anhand von 35 Kriterien in vier Dimensionen geprüft. Letztere sind Sicherheit, Datenschutz, Zuverlässigkeit und fairer Umgang mit den Nutzern, wozu die  Information über den Einsatz automatisierter Entscheidungsprozesse gehört.
Der Kriterienkatalog wurde dabei von einem speziellen Label Expert Committee unter der Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) erstellt und auf der Grundlage der Rückmeldungen aus mehreren öffentlichen Konsultationen weiterentwickelt. Die entwickelten Kriterien dienen als Grundlage für eine unabhängige Prüfung.

Swisscom, Swiss Re und Credit Suisse als Pioniere

Mit Swisscom und Swiss Re haben bereits zwei Schweizer Firmen für je ein Angebot die Prüfungskriterien zur Erlangung des Digital Trust Labels erfüllt. Und zwar wurde bei Swisscom das Angebot «Elektronisches Siegel», mit dem beispielsweise Schweizer Uhren auf ihre Echtheit überprüft werden können, und bei Swiss Re die Anwendung Magnum Go, eine SaaS-Plattform für die automatisierte Risikoabschätzung für Anbieter von Lebensversicherungen, mit dem Label bedacht.
Derweil befindet Credit Suisse sich noch im Auditierungsprozess. Hier soll der Onboarding-Prozess des Digitalangebots CSX der Grossbank mit dem Digital Trust Label gekennzeichnet werden, wie André Helfenstein, CEO von Credit Suisse (Schweiz), während der virtuellen Presseveranstaltung ausführte.
Weitere sieben Unternehmen haben sich schliesslich bereits für den Labelling-Prozess registriert und werden mit dem Audit Anfang 2022 beginnen. Zu diesen gehören Atos, Booking.com, Cisco, Credit Exchange, Kudelski IoT, UBS und Wefox.
Die Liste zeigt bereits, dass das Label nicht auf Schweizer Unternehmen beschränkt ist. Dies, obwohl das Schweizerkreuz im Logo prominent vertreten ist und am Lancierungs-Event vom Armbrust-Emblem für das digitale Zeitalter die Rede war. Insgeheim hegt man bei den Initianten auch die Hoffnung, dass künftig auch digitale Schwergewichte wie Google sich um die Erlangung des Digital Trust Labels bemühen könnten.



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