Privatsphäre 29.08.2019, 14:37 Uhr

Apple will um Erlaubnis zum Anhören von Siri-Aufnahmen bitten

Apple möchte weiterhin Mitschnitte des Sprachassistenten Siri mithören. Allerdings will die Firma die Anwender künftig erst um Erlaubnis hierfür bitten.
(Quelle: shutterstock.com/Hadrian)
Apple wird als erster Anbieter von Sprachassistenten die Nutzer ab Herbst ausdrücklich um eine Erlaubnis zum nachträglichen Anhören von Mitschnitten durch Mitarbeiter fragen. Der iPhone-Konzern hatte diesen Schritt bereits Anfang des Monats in Aussicht gestellt, nachdem das Bekanntwerden der Praxis massive Kritik ausgelöst hatte.
Ausserdem wird Apple von Unterhaltungen der Nutzer mit der Sprachassistentin Siri keine Aufzeichnungen mehr langfristig speichern.
Bei Assistenzsoftware wie Amazons Alexa, dem Google Assistant und Siri wurden Fragmente von Mitschnitten seit Jahren zum Teil auch von Menschen angehört und abgetippt, um die Qualität der Spracherkennung zu verbessern. Es geht dabei zum Beispiel um Fälle, in denen die Sprachassistenten den Befehl nicht verstanden, die falsche Erkennung von Aktivierungswörtern sowie den Umgang mit neuen Sprachen und Dialekten.
Die Anbieter betonen, dass die Aufnahmen davor anonymisiert würden. Den Nutzern war die Praxis allerdings weitestgehend nicht bewusst, bis vor einigen Monaten erste Medienberichte dazu auftauchten. Google und Apple setzten die Auswertung durch Menschen vor einigen Wochen aus, Amazon gab Nutzer die Möglichkeit, die Nutzung von Mitschnitten zur Verbesserung des Dienstes abzulehnen.
Der Fokus auf Siri war durch einen Bericht der Zeitung «Guardian» Ende Juli gelenkt worden. Der Mitarbeiter eines Apple-Dienstleisters erzählte, auf den Aufnahmen seien zum Teil sehr private Details zu hören. So schnappe Siri auch Fragmente von Gesprächen mit medizinischen oder geschäftlichen Inhalten, mögliche kriminelle Aktivitäten oder auch Nutzer beim Sex auf, sagte er. Zu den nun angekündigten Änderungen gehört, dass die ausgewählten Mitschnitte nur noch von Apple-Mitarbeitern und nicht mehr bei externen Dienstleistern angehört werden. Bereits vergangene Woche war von Kündigungen bei einem entsprechenden Dienstleister in Irland berichtet worden.



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