Cloud-Security
04.11.2021, 14:23 Uhr
Zürichs Daten lagern mehrheitlich in der Schweiz
Das Gros der Daten des Kantons Zürich sind in Schweizer Rechenzentren gespeichert. Allerdings gibt es aus Kostengründen auch Ausnahmen, wie der Regierungsrat als Antwort auf eine Anfrage bekannt gibt.
Der Kanton Zürich hat seine Daten mehrheitlich in inländischen Rechenzentren gespeichert, vereinzelt allerdings auch bei Cloud-Anbietern in Deutschland und den Niederlanden. Zurzeit baut der Kanton zwei eigene, redundante Rechenzentren für sensible Daten.
Auf Cloud-Lösungen privater Anbieter will er allerdings auch in Zukunft nicht verzichten. Sie sind Teil einer dualen Strategie zur Datensicherung, wie der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine Anfrage von SVP/EDU und FDP schreibt.
Private Anbieter müssten aber darlegen, wie sie die Daten- und Informationssicherheitsvorgaben einhalten und wo die Daten bearbeitet werden.
Datenhaltung wird insgesamt nicht günstiger
Dass der Kanton nicht gänzlich auf private und ausländische Anbieter verzichten mag, liegt am Preis: Die Datenspeicherung werde zwar immer günstiger, heisst es in der Antwort. Das Datenvolumen wachse allerdings massiv an. Deshalb werde die Datenhaltung insgesamt nicht günstiger. Vor allem Infrastruktur- und Lohnkosten schlügen hierzulande zu Buche.
Um sich gegen IT-Risiken zu wappnen, werde im Kanton Zürich an einem Vorschlag zur kantonalen Cyberorganisation gearbeitet. Dieser soll dem Regierungsrat nächstes Jahr vorgelegt werden.
Bund kaufte Cloud-Speicher in China
Auslöser für die Anfrage war die Vergabe eines Grossauftrags für Cloud-Dienste des Bundes im Juni, bei der vier US-Firmen sowie das chinesische Unternehmen Alibaba zum Zug gekommen waren. Als Grund wurden in erster Linie die attraktiven Preise genannt.
Dieser Entscheid sei politisch brisant und löse berechtigte Bedenken aus, heisst es in der Anfrage. Obwohl auch die USA die Daten anderer Länder ausspionierten, sei dies bei China - aufgrund der Unterschiede bei Demokratie und Rechtsstaatlichkeit - nicht dasselbe.
SVP/EDU und FDP zeigten sich deshalb besorgt, dass es Zürcher Daten geben könnte, die beim Bund landeten und auf deren Speicherort der Kanton keinen Einfluss hat.
Zürich sei in einigen Sparten zum Datenaustausch mit dem Bund verpflichtet, antwortete der Regierungsrat. Etwa bei der Einwohnerkontrolle oder der Migration. Dabei könne es sich auch um besonders schützenswerte Daten handeln.