Marktübersicht 06.07.2009, 06:00 Uhr

Sparsam und leicht verwaltbar

Deutlich weniger Energieverbrauch und Wartungsaufwand, deutlich mehr Sicherheit: Thin Clients werden wieder interessant.
Die Vorteile von Thin Client Computing gegenüber einer reinen PC-Umgebung sind beachtlich: günstiger in der Anschaffung und Wartung, sicherer im Betrieb sowie leichter zu administrieren. Beim TCO-Vergleich sollen die von Festplatten und Applikationen befreiten PCs sogar mehr als ein Drittel der Kosten sparen.

Effizienz auf der ganzen Linie

###BILD_24483_left###Auch im Stromverbrauch zeigen sich die abgespeckten PCs äusserst sparsam: Der Xtreme PC NG6500 von Chip PC verbraucht z.B. nur 3,5 Watt. Im Vergleich zur durchschnittlichen Leistungsaufnahme eines Desktops (150 Watt), amortisiert er sich damit in rund einem Jahr. Ausserdem arbeiten die meisten Thin Clients lüfter- und damit lautlos. Die Stärken eines abgespeckten PCs liegen jedoch vor allem im Server-based Computing. Für den Zugriff aufs Netzwerk ist es also praktisch, wenn die Geräte über einen vorinstallierten ICA- oder RDP-Client verfügen. Bei Dells OptiPlex 160 sind diese zwar nicht installiert, werden jedoch auf CDs mitgeliefert.

Windows dominiert

###BILD_10560_left###Als Betriebssystem fungiert in über der Hälfte der Geräte Windows - mit vollwertigen Versionen wie bei Dell sind sie deutlich teurer. Im Fujitsu Futro S100 und in Igels One laufen Linux, der Sun Ray 2 verfügt über ein proprietäres System. Beim neu angekündigten A3500 von Epatec werden Windows XPe und CE sowie Linux zwar unterstützt, ob diese vorinstalliert geliefert werden, ist aber noch nicht bekannt. Auf jeden Fall wird Linux optional auf einer 512-MB-CompactFlash-Karte angeboten. Wird diese nicht geordert, bleibt der CF-Slot für Speichererweiterungen frei.
Da die abgespeckten PCs darauf ausgelegt sind, nicht mit lokalen Anwendungen zu arbeiten, verfügen sie normalerweise über keine integrierte Festplatte. Trotzdem wird für lokale Daten meist ein kleiner Flash-Speicher verbaut. Im Vergleich zu herkömmlichen - mechanischen und anfälligeren - Harddisks punkten diese mit schnelleren Zugriffszeiten und geringerem Stromverbrauch. Beim Arbeitsspeicher sind sich die Produzenten nahezu einig und rüsten ihre Geräte mit 512 MB oder 1 GB aus.

Wichtigste Schnittstellen als Basis

Für Peripheriegeräte bieten Thin Clients standardmässig Netzwerk- und Grafikanschlüsse, USB-2.0-Ports, PS/2-Buchsen sowie serielle und/oder parallele Schnittstellen. Vier Geräte verfügen sowohl über VGA- als auch DVI-Ausgänge und bieten so die Möglichkeit, zwei Monitore zu betreiben. Suns Thin Client Ray 2 hat sogar noch einen integrierten Smart-Card-Reader. Zusätzlich bieten die meisten Hersteller WLAN, Bluetooth, Smart-Card-Reader sowie zusätzliche Schnittstellen zum Nachrüsten an.

Harddisks für mehr Freiheiten

###BILD_3929_left###Mit einer SATA-Festplatte und einem mit 1,6 GHz getakteten Intel-Atom-Prozessor fallen Dells OptiPlex 160 und Riscs Fit-PC2 deutlich aus dem Rahmen ihrer Mitkonkurrenten. Die vollwertigen Windows-PCs können neben den Thin-Client-Anwendungen zusätzlich lokale vom Server unabhängige Anwendungen ausführen. Der Fit-PC2 lässt sich ausserdem mit PXE (Preboot eXecution Environment) übers Netzwerk booten und bietet für reine Thin-Client-Applikationen auch spezielle Konfigurationen, beispielsweise einen USB Thumb Drive oder ein SATA-Flash-Karten-Adapter anstelle der Festplatte.
###BILD_6483_left###Ein spezielles Konzept verfolgt auch Sun: Der Thin Client wird lediglich als Box benutzt, um Peripherie anzuschliessen. Die Ausstattung der Clients bleibt dabei zweitrangig, da das Betriebssystem, die Speicherkapazität und diverse Applikationen alle über den Server eingespeist werden.
Alle Bilder der getesteten Thin Clients finden Sie in der Bildergalerie.
Manuela Amrein