Übernahme
01.09.2020, 13:35 Uhr
Erster Gerichtserfolg für Salt gegen Sunrise-Käuferin
Im Streit mit Sunrise hat Salt die erste Hürde im angedrohten Rechtsverfahren genommen.
Ein US-Gericht habe Salt erlaubt, Informationen von Liberty Global im Zusammenhang mit der milliardenschweren Übernahme von Sunrise einzuholen, gab der Mobilfunkanbieter am Dienstag in einem Communiqué bekannt. Salt dürfe und werde nun Vorladungen an Liberty Global, den Schwesterkonzern Liberty Media, sowie Verwaltungsratspräsident John Malone und Konzernchef Michael Fries schicken. Diese so erlangten Informationen könne Salt in einem ausländischen Verfahren verwenden, hiess es weiter.
Letzte Woche hatte der drittgrösste Mobilfunkanbieter der Schweiz angekündigt, rechtliche Schritte gegen die geplante Übernahme von Sunrise durch Liberty Global zu erwägen.
Glasfaserausbau auf Eis
Hintergrund ist der zwischen Salt und Sunrise vereinbarte gemeinsame Ausbau von Glasfaseranschlüssen. Beide hatten Mitte Mai das Gemeinschaftsunternehmen Swiss Open Fiber gegründet, um in den nächsten fünf bis sieben Jahren 1,5 Millionen neue Glasfaserleitungen in die Haushalte (FTTH) zu legen. Insgesamt sollten 3 Milliarden Franken in den Ausbau investiert werden.
Seit der Ankündigung der Übernahme von Sunrise durch Liberty Global vor drei Wochen liegt das Projekt allerdings auf Eis. Durch den Deal habe sich die Ausgangslage fundamental geändert, hatte Sunrise-Chef André Krause vergangenen Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP erklärt.
Deshalb werde erst nach dem Abschluss der Milliardentransaktion die Situation analysiert und entschieden, wie es mit dem Gemeinschaftsunternehmen weitergehen werde.