Highend-Smartphone
23.09.2019, 13:55 Uhr

Huawei zeigt die neue Mate-30-Reihe

Huawei hat seine neuen Highend-Smartphones präsentiert. Die Geräte der Mate-30-Reihe bieten viel Technik, aber keine Google-Apps. In die Schweiz sollen sie erst gegen Ende 2019 kommen.
(Quelle: Huawei)
Ein Android-Smartphone ohne Google-Apps ist fast wie ein Auto ohne Benzin. Eigentlich nicht zu benutzen. Genauso verhält es sich bei Huaweis neuer Topmodell-Serie Mate 30, bei der kein Google-Dienst vorinstalliert ist.
Aber zuerst zur Sachlage: Der Smartphone-Hersteller Huawei hat letzte Woche in München vier neue Top-Smartphones der Weltöffentlichkeit präsentiert. Allen voran das Spitzenmodell Mate 30 Pro, das, soviel vorweg, über ein neues innovatives Design, extrem leistungsstarke Komponenten inklusive 5G-Modem-Funktionalität und eine hohe Akkulaufzeit verfügen soll. Kurzum eine durchaus beeindruckende Kampfansage an die Konkurrenz, mit der sich der chinesische Hersteller seine technologische Pole-Position bei aktuellen Smartphones wohl nur schwer streitig machen liesse.
Und dennoch wackelt das gesamte Huawei-Konstrukt – zumindest für Europa und grosse Teile der Welt. Warum? Weil es per US-Regierungs-Dekret dem Hersteller Huawei untersagt ist, auf seinen neuen Smartphones, und dazu zählt die gesamte Mate-30-Reihe, Google-Dienste vorzuinstallieren. Das spielt, und das ist auch die Ausnahme, für Festland-China keine Rolle, da dort keine Google-Apps auf Huawei-Handys zu finden sind. Wohl aber gilt das für den Rest der Welt – also auch für die Schweiz.

König ohne Krone

Genau aus diesem Grund hat sich, und das ist durchaus nachvollziehbar, Huawei entschlossen, ihre gesamte neue Mate-30-Serie zwar auf dem Event zu präsentieren, es aber noch nicht für den Verkauf ausserhalb von China freizugeben. Für Osteuropa prüft dies der Konzern allerdings noch. Laut Huawei soll die gesamte Mate-30-Smartphone-Serie «noch 2019» in der Schweiz zum Verkauf stehen. Huawei betonte dabei mehrfach auf dem Event, dass man weiterhin stark an eine Lösung (sprich: Einigung) glaube, und deshalb auf jeden Fall an Google, dem Android-Betriebssystem und den entsprechenden Google-Diensten für die Mate-30-Handys sowie auch seinen zukünftigen Handys festhalte.
Gleichzeitig, und auch draus machte Huawei beim Event kein Geheimnis, arbeite man weiter mit Hochdruck an seinem eigenen Geräte-übergreifenden Betriebssystem HarmonyOS. Dieses könnte frühestens, so Huawei, und sofern beim Handelsstreit keine Einigung erzielt werden würde, ab dem P40 auch auf einem Huawei-Smartphone erstmals zum Einsatz kommen.
Das Hauptproblem, an dem der Hersteller aber auch weiterhin bei diesem Plan B zu knabbern haben dürfte, ist die DNA eines jeden Smartphones: seine Apps. Zwar hat man mittlerweile auch einen eigenen App-Store (Huawei AppGallery) sowie «Ersatzdienste» wie einen Musikstore, Navigations-Apps oder auch Backup-Dienste. Allerdings hinkt die AppGallery deutlich dem Google- (Play Store) oder Apple-Pendant (App Store), bezüglich der Auswahl an Programmen, und auch bei deren Anzahl hinterher. Es ist zudem nur schwer vorstellbar, dass Anwender, die jahrelang mit Google-Diensten wie Maps, Drive, Youtube sowie auch Applikationen wie WhatsApp arbeiteten, freiwillig auf diese verzichten wollen. Wohl auch deshalb betonte man auf dem Event in München mehrfach, dass man «weiterhin unbedingt mit Google und Android zusammenarbeiten wolle.»



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