06.08.2013, 15:26 Uhr
Schöne, fragmentierte Android-Welt
Die Anwender freuts - für die Entwickler ists ein Graus: Die Android-Familie wächst und wächst. Open Signal hat dazu beeindruckende Grafiken veröffentlicht.
Die Grafik zeigt die Android-Devices, welche die Open Signal Apps heruntergeladen haben. Oben links Samsung Galaxy S III
Der App-Anbieter Open Signal hat interessante Grafiken veröffentlicht, die die schiere Menge an verschiedenen Android-Geräten drastisch verdeutlicht. Die Zahlen basieren auf den übermittelten Daten der Open Signal App (fr Android / fr iOS). Diese misst die Stärke der Handy-Antennen und visualisiert diese auf Karten. Auch in der Schweiz wird die App eingesetzt, zeigt sie doch die Funksignalabdeckung in der Schweiz der drei Anbieter Swisscom, Orange und Sunrise. Grundlage für die Grafiken sind 682 000 Android-Geräte, auf welchen die App installiert ist. Dabei kamen über 11 800 verschiedene Devices zum Einsatz - letztes Jahr waren es noch knapp 4000 Geräte, eine Steigerung von beinahe 200 Prozent. Die Analysten schreiben auch, dass immer mehr «obskure Geräte» im Umlauf sind. Diese Unmenge an Devices ist eine grosse Herausforderung an die Entwicklergemeinde. Die Entwicklung von nativen Apps wird immer komplizierter. Schuld daran ist auch der Umstand, dass immer noch 8 verschiedene Android-OS-Versionen im Umlauf sind. Wie auf der Grafik unten ersichtlich ist, ist der Android 2.3.x (Gingerbread) nach wie vor hoch, gefolgt von 4.x (Jelly Bean). Diese Grafik deckt sich auch mit den offiziellen Statistiken von Google.
Im Gegensatz zu den Android-Entwicklern können die iOS-Programmierer beinahe von traumhaften Zuständen schwärmen. iOS6 ist laut Open Signal auf 95% der Geräte installiert. Ebenso bei den Bildschirmgrössen. Kennt Apple genau 4 verschiedene Bildschirmgrössen, sehen sich die Android-Entwickler mit einem ganzen Zoo von Bildschirmdiagonalen konfrontiert, wie die untenstehende Grafik eindrücklich zeigt. Vor allem Web-Designer müssen ihre Seiten entsprechend anpassen, damit diese auf allen Devices in nützlicher Form angezeigt werden. Die Analysten von Open Signal kommen zum Schluss, dass die Fragmentierung ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite ist es für den Konsumenten natürlich toll, wenn er eine grosse Auswahl an Geräten hat. Das fördert schlussendlich die Konkurrenz unter den Herstellern und beschleunigt die Innovation. Auf der anderen Seite besteht der Nachteil für die Entwickler, dass diese gar nicht mehr sämtliche Devices für ihre Programmierung berücksichtigen können und am Schluss einen Kompromiss eingehen müssen, welcher auf Kosten von Design und Usability der Anwendungen geht. Open Signal hat aus diesem Grund noch 40 Tipps fr Android-Entwickler zusammengestellt.