Startschuss für «SBB Freesurf»
28.05.2019, 10:20 Uhr
SBB: Test mit Gratis-Internet im Zug ist gestartet
Im Bahnhof Biel haben die SBB die Pilotphase mit «SBB Freesurf» gestartet. Mit der Lösung kommt das Gratis-Internet nun auf ersten Strecken zum Einsatz. Sunrise und Salt machen beim Test mit, Swisscom-Kunden schauen in die Röhre.
Die SBB haben am Dienstag im Bahnhof Biel den Startschuss zum Test für Gratis-Internet im Zug gegeben. «SBB Freesurf» soll eine neue Lösung für eine schnellere, flüssigere Internet-Verbindung bieten. Zunächst erfolgt der Test in 44 Intercity-Neigezügen, die mehrheitlich zwischen Zürich und Genf, St.Gallen und Lausanne sowie zwischen Basel und Biel verkehren, wie die SBB zum Start mitteilten. Zugänglich ist die neue Versorgung allerdings nur für Kundinnen und Kunden von Salt und Sunrise.
Die neue Internetverbindung weist im Vergleich zum WLAN im Zug eine grössere Bandbreite auf. Um gratis surfen zu können, benötigen die Passagiere die App «SBB Freesurf». Nach Anmeldung und Aktivierung erhalten sie per SMS eine Bestätigung, dass sie kostenlos über ihren Mobilfunkanbieter surfen können. Beim Aussteigen oder Abschalten erfolgt wieder eine Mitteilung, dass der Zugang nicht mehr aktiv ist.
Wie es seitens der SBB heisst, soll die Technologie nun über mehrere Monate hinweg getestet werden. Anschliessend prüfe die Bahn, ob sie das Gratis-Internet auf den gesamten Fernverkehr der SBB und später auf den Regionalverkehr ausdehnen wolle. Für Kunden ohne SIM-Karten – etwa Touristen – wird ebenfalls eine Lösung gesucht. Ergebnisse wollen die SBB später präsentieren. Nach eigenen Angaben laufen Gespräche mit anderen Mobilfunkanbietern und insbesondere der Swisscom.
Mobilfunkversorgung als Grundlage
Das neue SBB-Angebot basiert auf der guten Mobilfunkversorgung entlang der Bahnstrecken. Die Kunden erhalten eine schnellere, flüssigere Internetverbindung mit mehr Bandbreite im Vergleich zu einem WLAN im Zug, wie das Unternehmen mitteilt. Das WLAN wäre gemäss SBB ein Flaschenhals, da die Signale vieler Nutzer auf wenigen Verbindungen aus dem Zug ins Mobilfunknetz übertragen werden müssten.
Im Gegensatz zur guten Mobilfunkversorgung in der Schweiz verkehren Bahnen im Ausland oft auf Strecken, welche durch weniger gut versorgte Gebiete führen. Hier macht der Einsatz von WLAN nach SBB-Angaben Sinn: Ein WLAN-Router bündelt die jeweils vorhandenen Mobilfunknetze verschiedener Anbieter. Dadurch wird die Internetverbindung besser und Versorgungslücken einzelner Mobilfunknetze können ausgeglichen werden. Vor diesem Hintergrund rüsten die SBB ihre internationalen Züge, die sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern verkehren, mit WLAN aus. Dieses steht Ende 2019 in ersten Kompositionen der SBB zur Verfügung.