14.02.2017, 14:45 Uhr

Erneut Haftbefehl gegen De-facto-Chef von Samsung beantragt

Ermittler in Südkorea haben einen Haftbefehl für den inoffiziellen Samsung-Chef wegen des Vorwurfs der Bestechung beantragt.
Ermittler in Südkorea haben zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen einen Haftbefehl für den inoffiziellen Chef des Mischkonzerns Samsung wegen des Vorwurfs der Bestechung beantragt. Hintergrund ist der Korruptionsskandal um eine Vertraute der vorläufig entmachteten Staatspräsidentin Park Geun Hye.  Die Ermittler hätten im neuen Antrag neben Bestechung weitere Vorwürfe gegen den Vize-Vorsitzenden des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics, Lee Jae Yong, genannt, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Ein Gericht hatte einen Antrag im Januar wegen Mangel an Beweisen abgelehnt.
Samsung soll hohe Summen - gemäss früheren Angaben geht es um 43 Milliarden Won (36,6 Millionen Franken) - an Unternehmen und Stiftungen der Park-Vertrauten Choi Soon Sil gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Konzerntöchter vor zwei Jahren erhalten haben. Kritiker sahen in der Fusion eine Stärkung der Gründerfamilie. Lee ist der Sohn des schwer erkrankten früheren Konzernchefs Lee Kun Hee. Der Sohn war am Montag mehr als 15 Stunden von den Ermittlern verhört worden. Südkoreas grösster Konzern hatte die Vorwürfe der Korruption bestritten. Neben Lee wollen die Ermittler laut Yonhap auch den Präsidenten von Samsung Electronics, Park San Jin, verhaften lassen. Ihm werde vorgeworfen, ebenfalls in den Skandal verstrickt zu sein. Das Parlament hatte im Dezember ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Park eingeleitet. Das Verfassungsgericht muss nun über die Absetzung der Staatschefin entscheiden.



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