Software und KI 24.01.2024, 09:18 Uhr

SAP streicht wegen Grossumbau 8000 Stellen

Europas grösster Softwarehersteller SAP will mit einem Grossumbau die Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz (KI) vorantreiben. Von dem Vorhaben seien rund 8000 Mitarbeitende betroffen, teilte das Dax-Schwergewicht am späten Dienstagabend mit.
SAP-Firmensitz in Walldorf
(Quelle: SAP)
Die Walldorfer hatten vor rund einem Jahr bereits 3000 Jobs gestrichen, um sich schlanker aufzustellen und sich wieder mehr auf das Kerngeschäft rund um die Software zur Unternehmenssteuerung zu konzentrieren.
"Mit dem geplanten Transformationsprogramm verlagern wir verstärkt Investitionen in strategische Wachstumsbereiche, in erster Linie in KI", sagte Konzernchef Christian Klein. "Damit werden wir auch zukünftig wegweisende Innovationen entwickeln und gleichzeitig die Effizienz unserer Geschäftsprozesse verbessern."
Der Hype um KI in der Softwarebranche hatte sich im vorvergangenen Jahr an der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT entzündet. Seither möchten alle Softwarekonzerne ein Stück vom erhofft grossen zukünftigen Kuchen abhaben und stecken viel Geld in die Technologie.

Zwei Milliarden Euro teurer Umbau

SAP hatte im vergangenen Jahr bereits eigene Produkte wie den KI-Assistenten Joule vorgestellt, der es Anwendern erleichtern soll, typische Aufgaben in Unternehmen zu erledigen. Nun nimmt SAP-Chef Klein noch einmal rund zwei Milliarden Euro Geld in die Hand - soviel nämlich soll das Umbauprogramm insgesamt kosten.
Teil des Umbauprogramms sei auch ein Umbau der Konzernstruktur, hiess es. Bei den meisten der rund 8000 betroffenen Stellen sollen Freiwilligenprogramme und interne Umschulungen greifen. Aufgrund von Investitionen in Wachstumsbereiche rechnet SAP damit, dass am Ende des Jahres die Zahl der Mitarbeitenden etwa dem aktuellen Niveau entspricht. Wie viele der vom Umbau betroffenen 8000 Beschäftigten dann noch bei SAP arbeiten, ist derzeit nicht abzusehen.
Der Stellenabbau vor rund einem Jahr hatte bei den Walldorfern nicht zu insgesamt sinkenden Mitarbeiterzahlen geführt. Zum Stichtag Ende Dezember hatte SAP 107'602 Vollzeitbeschäftigte, ein Jahr zuvor waren es 106'312 gewesen. Viele der damals betroffenen Beschäftigten sind aber nicht mehr bei SAP.



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